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Suva mit mehr Ertrag

Die grösste Schweizer Unfallversicherung Suva hat im Geschäftsjahr 1999 ihren Ertragsüberschuss auf 51,1 Mio. Franken gesteigert. Um das langfristige Überleben zu sichern, sucht die Suva neue Geschäftsfelder.

Wie am Freitag (16.06.) an der Bilanzmedienkonferenz in Luzern bekannt wurde, erwirtschaftete die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) 1999 einen Ertragsüberschuss von 51,1 Mio. Franken; 1,1 Prozent mehr als 1998. Als Non-Profit-Unternehmen des öffentlichen Rechts wird die Suva diesen Überschuss den Ausgleichsreserven zuweisen.

Der Gesamtertrag erhöhte sich nach Angaben von Suva-Geschäftsleitungsmitglied Richard Zufferey um 3,1 Prozent auf 4,65 Mrd. Franken. Die Prämieneinnahmen gingen um 1,4 Prozent auf 3,12 Mrd. Franken zurück. Der Ertrag aus Geld- und Kapitalanlagen wurde um 16,4 Prozent auf 1,26 Mrd. Franken gesteigert.
Die Gesamtaufwendungen stiegen um 3,1 Prozent auf 4,6 Mrd. Franken.

Positives Ergebnis vor allem dank Kapitalanlagen

Zufferey führte das positive Gesamtergebnis vor allem auf erneut hervorragenden Erträge aus den Kapitalanlagen zurück. Die Wertentwicklung des Portefeuilles im Umfang von rund 24 Mrd. Franken betrug von 1997 bis 1999 durchschnittlich neun Prozent.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung erwartet die Suva einen Anstieg der versicherten Lohnsummen und der Prämieneinnahmen, aber auch steigende Unfälle und Kosten. Falls sich die Finanzmärkte weiterhin positiv entwickeln und die Unfall-Risiken nicht zunehmen, sollten die Versicherungsleistungen laut Suva durch die bestehenden Prämien weiterhin abgedeckt sein.

Die Zahl der gemeldeten Unfälle und Berufskrankheiten blieb 1999 mit insgesamt 455’968 Fällen praktisch stabil. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 107’342 Unternehmen bei der Suva versichert, 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Versicherten stieg um 1,3 Prozent auf rund 1,77 Mio. Personen.

Unsichere Zukunft

Das sehr erfreuliche Geschäftsergebnis dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Kerngeschäft der Suva längerfristig nicht gesichert sei, sagte der Suva-Verwaltungsratspräsident und FDP-Parteipräsident Franz Steinegger. Durch die Verlagerung von Arbeitslätzen aus dem zweiten in den dritten Sektor nehme der Versichertenbestand relativ ab. Zudem würden Normalanstellungsverhältnisse zunehmend ersetzt durch Projekt- oder Teilzeitanstellungen, Werkverträge und Scheinselbständigkeit.

Längerfristig ergeben sich laut Steinegger daraus Probleme, welche die Nachhaltigkeit der sozialen Unfallversicherung gefährden. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung prüften daher zurzeit, wie der volkswirtschaftliche Nutzen der Suva langfristig erhalten werden könne. Im Vordergrund der neuen Ausrichtung stünden Dienstleistungen für andere Versicherer und Sozialwerke in den Bereiche Prävention, Schadenmanagement und Rehabilitation.

swissinfo und Agenturen

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