Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Swatch: Topzahlen, aber Produktionsengpässe

Swatch kommt mit produzieren kaum nach. Swatch

Angesichts boomender Verkäufe kommt der Uhrenkonzern Swatch kaum mehr mit der Produktion nach. Dies ist die Kehrseite eines starken Umsatz- und Gewinnwachstums im ersten Halbjahr 2007.

Der Reingewinn nahm in den ersten sechs Monaten um fast 40% zu, der Geschäftsbereich Uhren und Schmuck verzeichnete ein Umsatzplus von 20%. Aber es mangelt weiterhin an qualifizierten Uhrmachern.

Dieses Ergebnis konnte trotz grosser Kapazitätsengpässe erreicht werden, wie Swatch betonte. Allerdings dürften die Engpässe in vielen Produktionsfirmen das Management in der zweiten Jahreshälfte vor grosse Herausforderungen stellen.

Bei Uhrwerken, Zeigern und Zifferblättern kämpft Swatch weiterhin mit Lieferrückständen.

Um die Engpässe in der Produktion bewältigen zu können, seien weitere Ausbauschritte geplant, heisst es in einer Mitteilung.

Diese werden nicht weiter konkretisiert. Es mangelt aber weiterhin an qualifizierten Uhrmachern. Die Gruppe will diese Lücke mit der Einrichtung von Uhrmacher-Schulen verkleinern.

Vor einigen Monaten bezifferte der Konzern den Bedarf an Uhrmachern mit 500 Personen. Diese Zahl hat sich laut Beatrice Howald in der Zwischenzeit nicht verändert.

“Uns fehlen nicht nur Arbeitskräfte in den verschiedenen Berufsrichtungen, uns fehlen auch die Maschinen. Deshalb die Kapazitätsengpässe”, führt die Swatch-Sprecherin gegenüber swissinfo aus.

Swatch gibt sich auch für die zweite Hälfte des laufenden Jahres zuversichtlich. Die anhaltend gute, weltweit breit abgestützte Konsumentenstimmung lasse auf eine Fortsetzung des gegenwärtigen Booms hoffen. Bereits im Juli habe der Umsatz wieder kräftig zugelegt.

Vorsichtige Anlagepolitik

Unter dem Strich verbuchte Swatch im ersten Halbjahr 2007 einen Reingewinn von 460 Mio. Franken. Das ist ein Plus von satten 39,4% gegenüber der Vorjahresperiode.

Die Steigerung ist namentlich einem guten Finanzergebnis zu verdanken, das trotz einer vorsichtigen Anlagepolitik erzielt wurde.

Der Betriebsgewinn nahm trotz der gestiegenen Rohstoffpreise um 27,1% auf 511 Mio. Franken zu. Der Umsatz stieg um 16,7% auf 2,74 Mrd. Franken. Im Geschäftsbereich Uhren und Schmuck betrug das Umsatzplus sogar 20,0%.

Boom der Luxusuhren

Gefragt waren vor allem Luxusuhren der Marken Breguet, Blancpain und Omega sowie teure Uhrwerke. Mit einem Plus von 23,7% wuchs der Bereich Produktion, wo Swatch auch für Konkurrenten Uhrenteile herstellt, noch schneller.

Das kleinste Segment der Swatch-Gruppe, elektronische Systeme, hinkte angesichts der Schwäche im Geschäft mit Mobiltelefon-Komponenten mit einem Wachstum von 2,7% dem Rest des Konzerns hinterher.

swissinfo und Agenturen

Reingewinn im ersten Halbjahr 2007: 460 Mio. Fr. (+39,4%)
Betriebsgewinn: 511 Mio. Fr. (+27,1%)
Umsatz: 2,74 Mrd. Fr. (+16,7%)
Reingewinn 2006: 830 Mio. Fr.
Betriebsgewinn: 973 Mio. Fr.
Umsatz: rund 5 Mrd. Fr.

Die Swatch Group ist weltweit die Nummer eins im Uhrengeschäft. Ihr Geschäftssitz ist in Biel im Kanton Bern.

Die Gruppe beschäftigt rund 20’000 Mitarbeiter in über 50 Ländern und besitzt 18 Marken in ihrem Portefeuille. Darunter Breguet, Omega, Tissot, Longines, Rado, Blancpain und natürlich Swatch.

Nicht zuletzt wegen der berühmten Swatch-Uhren der Gruppe ist der Schweizer Uhrenindustrie in den 1980er-Jahren ein Neustart gelungen. Sie gehört heute zu den vorbildlichen Wirtschaftszweigen der Schweiz.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft