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Swiss fliegt weniger Verluste ein

Eine Maschine der Swiss auf dem Tarmak des Flughafens Split in Kroatien. Keystone Archive

Die Airline Swiss hat im Geschäftsjahr 2003 ihren Verlust von 980 im Vorjahr auf 687 Mio. Franken reduziert.

Doch auch das Volumen schrumpfte. Wegen der Redimensionierung bildete sich der konsolidierte Umsatz von 4,395 im Vorjahr auf 4,126 Mrd. Franken zurück.

Die Fluggesellschaft Swiss hat am Dienstag ihre vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2003 publiziert. Demnach vermochte sie ihre tiefroten Zahlen von 2002 aufzuhellen.

Der Verlust ist 2003 um beinahe 30% auf 687 Mio. Franken zurückgegangen. Dabei seien Restrukturierungs-Kosten von 205 Mio. miteinberechnet. Das Ergebnis sei besser als die Prognose zu Beginn der Restrukturierung.

Swiss liegt über dem Budget, doch bleiben viele Fragen offen. Die Anzahl der Vollzeitstellen bildete sich um 2500 auf 7300 Ende 2003 zurück.

Turnaround zwingend im laufenden Jahr

Allerdings ging der Umsatz um 6,1% auf etwas über 4,1 Mrd. zurück. Der Turnaround muss im laufenden Jahr einsetzen, denn Swiss hat bisher noch keinen weiteren Betriebskredit erhalten und verfügt nur noch über liquide Mittel von einer halben Milliarde.

Die Verkleinerung des Streckennetzes und der Flotte sowie ein umfassender Personalabbau hätten laut Geschäftsleitung in schwierigen Märkten die Wettbewerbs-Position der Swiss bereits deutlich erhöht.

Auf dem Weg zum Turnaround hätten gute Fortschritte verzeichnet werden können. Laut dem ersten Geschäftsplan hatte die Swiss fürs Geschäftsjahr 2003 bereits schwarze Zahlen schreiben wollen.

Bisher noch kein neuer Betriebskredit

Die Fluggesellschaft verhandelte bisher erfolglos um einen neuen Betriebskredit im Grössenrahmen von knapp einer halben Milliarde.

Klar ist auch, dass sich der Konzern ein Ergebnis wie 2003 kaum mehr leisten kann, verfügte er doch Ende 2003 nur noch über liquide Mittel von 503 Mio. Franken – etwas mehr als allgemein erwartet, wie die Zürcher Kantonalbank (ZBK) in ihrem “Daily Market Opinion” schreibt. Mitte Juni 2003 wies Swiss noch über 800 Mio. liquide Mittel aus.

Verlust fast halbiert

Auf betrieblicher Seite konnte die Schweizer Airline den Verlust fast halbieren. Er sank von 909 Mio. auf 497 Mio. Franken per Ende 2003. Für 2004 will Swiss gemäss früheren Angaben operationell ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.

Hauptsächlich wegen der Redimension sei auch der Umsatz gesunken, und zwar um 6,1% auf 4,126 Mrd.

Die vollständigen Zahlen fürs abgelaufene Geschäftsjahr will Swiss am 23. März 2004 publizieren.

Analysten reagieren differenziert

Laut Patrik Schwendimann von der ZKB ist das Ergebnis zwar in Ordnung, da der Reinverlust und die Nettoliquidität der Swiss besser als erwartet ausgefallen sind und der Betriebsgewinn den Erwartungen entspricht.

Enttäuschend sei aber, dass die Swiss nach wie vor hinter Konkurrenten wie der niederländischen KLM und der British Airways zurück liege.

Die Swiss-Aktie sei nach wie vor hoch spekulativ, schreibt der ZKB-Analyst und riet einmal mehr von Engagements ab.

Die allgemein leicht schwächere Börse reagierte trotz der Kritik wohlwollend. Der Swiss-Kurs zog am Morgen zeitweise um 2,3% auf 11,35 Franken an.

swissinfo und Agenturen

Swiss-Zahlen 2003 (ungeprüft, in Mio. Franken):
Reinverlust 2003: 687
Reinverlust 2002: 980
Operativer Verlust 2003: 497
Operativer Verlust 2002: 909
Konsolidierter Umsatz 2003: 4126 (-6.1%)
Flüssige Mittel Ende 2003: 503

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