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Swiss Pilots droht mit Streik

Dieser ehemalige Crossair-Pilot zeigt, was er von den Abbau-Plänen der Swiss-Führung hält. Keystone

Die ehemaligen Crossair-Piloten wollen die Arbeit niederlegen, wenn das Swiss-Management nicht einen deutlichen Kurswechsel vollzieht.

Dieser Inhalt wurde am 05. März 2005 publiziert

Offensichtlich plant die Swiss-Führung einen Abbau der ehemaligen Crossair-Piloten auf gerade noch 20% des ursprünglichen Pilotenkorps.

Bei der Gründung der Schweizer Fluggesellschaft Swiss habe die Crossair mehr als 1050 Piloten beschäftigt, schreibt die Gewerkschaft. In einem ersten Abbauschritt hätten über 500 die Firma verlassen.

Nun drohe – gemäss einem neuen "Eckwertpapier" der Swiss-Führung - eine weitere Halbierung. Nur noch 200 Ex-Crossair-Piloten dürften bleiben, wenn die Pläne des Managements umgesetzt würden.

Reduktion der Europaflotte

Die Fluggesellschaft Swiss hatte Mitte Januar eine Restrukturierung des Europageschäfts angekündigt, verbunden mit einer Reduktion der Europaflotte.

Das von der Swiss-Führung an die Gewerkschaften der Piloten, des Kabinen- und des Bodenpersonals abgegebene Papier zu den Eckpunkten sieht vor, dass ein Abbau bei den ehemaligen Crossair-Piloten von 440 auf 207 Vollzeitstellen geplant ist. Bei den Airbus-Piloten, den ehemaligen Swissair-Piloten, würden 73 von 658 Stellen gestrichen.

Die Regionalflotte der Swiss besteht gegenwärtig aus sieben Maschinen des Typs Saab, 19 Jumbolinos und elf Embraer. Nach der Restrukturierung sollen, wie die "SonntagsZeitung" kürzlich schrieb, noch 17 Jumbolinos und sieben Embraer betrieben werden.

Im Klartext seien vom Pilotenabbau fast nur ehemalige Crossair-Piloten
betrofffen, denn die Crossair habe diese Flugzeuge betrieben.

Basis muss Streik bestätigen

Die Basis habe genug von dieser "erbärmlichen Posse", schreibt die Gewerkschaft. In einer Konsultativabstimmung hätten sich mehr als 90% der Ex-Crossair-Piloten für einen Streik ausgesprochen, sollte das Management nicht einen deutlichen Kurswechsel vollziehen.

Swiss Pilots will sich das Streikmandat in den nächsten Wochen von der Basis schriftlich bestätigen lassen. Zudem wird die Gewerkschaft beim Schiedsgericht wegen erneutem Vertragsbruch Klage gegen Swiss einreichen, weil die "Halbierung des Ex-Crossair-Pilotenkorps" einer Vereinbarung mit Swiss widerspreche.

Streik wäre widerrechtlich

Swiss Pilots verlangen zudem, bei einem Stellenabbau die "gerichtlich festgehaltene Reissverschlussregel" anzuwenden.

Damit würden die Pilotenkorps der ehemaligen Swissair und jenes der Crossair proportional zu ihrer Grösse reduziert. Auch fordern Swiss Pilots einen gemeinsamen Arbeitsvertrag für alle Piloten.

Swiss-Sprecher Jürg Dinner erinnerte daran, dass der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den früheren Crossair-Piloten bis Ende Oktober dieses Jahres laufe.

Während der Laufzeit des GAV hätten sich sowohl Arbeitgeber wie Arbeitnehmer an die vertraglichen Vereinbarungen zu halten. Es gelte die Friedenspflicht.

"Jegliche Störungen der betrieblichen Abläufe - und das wäre ein Streik - sind widerrechtlich," sagte Dinner.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Swiss war 2002 nach dem Zusammenbruch der Swissair als Nachfolgerin der Regional-Airline Crossair entstanden und ringt seitdem um ihre Sanierung.
Die Gewerkschaft Swiss Pilots vertritt die früheren Crossair-Piloten.

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