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Swisscom: Tieferer Umsatz, höherer Gewinn

Swisscom: Um ein Viertel höherer Reingewinn im Jahr 2005 Keystone

Swisscom weist für 2005 einen um 3,2% tieferen Umsatz von 9,7 Mrd. Franken aus. Grund: Ein Verkauf und Senkung der Mobilfunk-Gebühren.

Das grösste Telekom-Unternehmen der Schweiz ist aber rentabler geworden. Der Reingewinn erhöhte sich um 26,7% auf über 2 Milliarden.

Die Swisscom hat im letzten Jahr weniger umgesetzt, aber mehr verdient. Der Umsatz sank um 3,2% auf 9,732 Mrd. Franken.

Der Reingewinn stieg dagegen um über ein Viertel auf 2,022 Millarden und hat damit die Analystenerwartungen erfüllt.

Der Umsatzrückgang sei auf den Verkauf des Geschäfts International Carrier Services an den belgischen Telekomkonzern Belgacom und die Senkung der Terminierungsgebühren im Mobilfunk zurückzuführen, teilte die Swisscom am Mittwoch mit.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) ging um 4,9% auf 4,171 Milliarden zurück. Hauptgrund für den Rückgang des EBITDA sind laut Swisscom die tieferen Mobilfunk-Terminierungs-Gebühren, die erstmals im ganzen Jahr das Ergebnis belasten.

Der Preisdruck im Festnetz- und Mobilfunkgeschäft soll auch dieses Jahr durch Wachstum in neuen Geschäften aufgefangen werden. Für 2006 erwartet Swisscom ein EBITDA von rund 4,0 Milliarden und 9,5 Milliarden Umsatz.

Aktienrückkauf geplant

In diesem Jahr plant die Swisscom einen Aktienrückkauf in Höhe von 2,25 Mrd. Franken: Neben dem bereits bekannten, ausserordentlichen Rückkaufprogramm für 2006 über eine Milliarde will Swisscom noch für zusätzliche 1,25 Milliarden eigenen Aktien zurückkaufen.

Zudem wird eine Dividende von 907 Millionen ausbezahlt. Die Aktionäre und damit allen voran der Bund, der noch 62,45% an der Swisscom hält, sollen eine um zwei
auf 16 Franken pro Aktie erhöhte Dividende erhalten.

Insgesamt würden die Aktionäre von Ausschüttungen im Umfang von über 3 Milliarden profitieren.

Neue Strategie umfasst drei Pfeiler

Die neue Strategie nach den vom Mehrheitsaktionär verordneten Restriktionen im Ausland und der geplanten Privatisierung umfasst drei Pfeiler: Die Stärkung des Kerngeschäfts mit konvergenten Angeboten, ein stärkeres Wachstum mit Lösungen für Geschäftskunden sowie gezielte Expansionsprojekte.

In der Konzernleitung kommt es nach der Ablösung von Jens Alder durch Carsten Schloter zu einem weiteren Wechsel. So übernimmt Adrian Bult die Leitung des Mobilfunkgeschäfts, das bisher Schloter geführt hatte.

swissinfo und Agenturen

Swisscom ist der grösste Telekom-Anbieter in der Schweiz.

Bis 1998 hatte Swisscom die Monopolstellung auf dem Telekommunikations-Markt in der Schweiz.

Am 23. November 2005 hat die Schweizer Regierung, denn der Bund besitzt 66,1% der Aktien, den Verkauf ihres Pakets angekündigt.

Gleichzeitig hat die Regierung Swisscom vorgeschrieben, auf Akquisitionen im Ausland zu verzichten.

Swisscom Geschäftsjahr 2005 (%), in Mio. Fr.

Nettoumsatz: 9732 (-3,2%)
EBITDA (Betriebsgewinn): 4171 (-4,9%)
EBIT: 2777 (+3,0%)
Reingewinn: 2022 (+26,7%)

Mobile Kunden (in Mio.) 4,28 (+9,5%)
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) 16088 (4,0%)

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