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UBS: Weniger Reingewinn

UBS-Konzernchef Peter Wuffli spricht von ermutigenden Resultaten. Keystone Archive

Die Grossbank hat im ersten Quartal 2002 beim Reingewinn eine Einbusse von 14% gegenüber der Vorjahres-Periode erlitten. Die Performance war aber besser als erwartet.

Die Erwartungen des Marktes wurden dennoch übertroffen. Der Start ins neue Jahr war damit recht solide. Gegenüber dem vierten Quartal 2001 wuchs der Reingewinn um satte 23%. Die Konzernleitung wird ausgebaut.

Die UBS erzielte im ersten Quartal 2002 einen Reingewinn von 1,363 Mrd. Franken. Analysten hatten einen Gewinn von rund 1,2 Mrd. Franken erwartet. Die Börse reagierte mit einem Kursanstieg von rund zwei Prozent auf den UBS-Aktien.

Mit Ausnahme der Private-Equity-Einheit UBS Capital, die einen Verlust vor Steuern von 462 Mio. Franken einfuhr, verzeichneten alle Geschäftseinheiten eine Gewinnsteigerung gegenüber dem vierten Quartal 2001. Es sei der UBS gelungen, ihre Rentabilität zu steigern, heisst es in einer Medienmitteilung.

Rekordergebnis im Schweizer Bankgeschäft

Mit einem Gewinn vor Steuern von 1,306 Mrd. Franken steuerte das Schweizer Bankgeschäft ein weiteres Rekordergebnis zu diesem Resultat bei. Davon stammten 705 Mio. Franken aus dem Privat- und Firmenkundengeschäft und 601 Mio. aus dem Schweizer Private Banking.

Ebenfalls im Plus lagen UBS Global Asset Management mit 75 Mio. Franken und UBS Warburg mit 492 Mio. Franken.

Die US-Tochter UBS PaineWebber schloss dagegen erneut mit 171 Mio. Franken in der Verlustzone. Unter Abzug der Akquisitionskosten resultierte bei PaineWebber ein Vorsteuergewinn von 164 Mio. Franken.

Risiko- und Kostendisziplin

“Das Resultat ist extrem solid und spiegelt unsere Risiko- und Kostendisziplin”, sagte Konzernchef Peter Wuffli am Dienstag an einer Telefonkonferenz. Die UBS sei in keinen der grossen Firmenzusammenbrüche der letzten Wochen und Monate involviert. Das Ergebnis habe von den breit abgestützten Ertragsströmen aus den Kerngeschäften profitiert, sagte er.

Befriedigt zeigte sich Wuffli über den Neugeldzufluss von 11,8 Mrd. Franken. Zwar flossen im ersten Quartal auf Grund der italienischen Steueramnestie 4,5 Mrd. Franken nach Italien ab, fast die Hälfte der “repatriierten Vermögen” blieben aber im italienischen Private Banking der UBS.


Die Prognose für eine globale konjunkturelle Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist nach UBS-Ansicht zwar weiterhin gültig, doch sei es noch unklar, wie stark ein eventuelles Wachstum sein könnte. Aus diesem Grund sei es unwahrscheinlich, dass die Resultate des Jahres 2002 das Vorjahresergebnis übertreffen würden.

Erweiterung der Konzernleitung – überraschender Abgang Granziols

Die UBS erweitert auf Anfang Juli ihre Konzernleitung um vier neue Mitglieder. Der Chef des globalen Vermögensverwaltungs-Geschäfts John Fraser, der Chef des Asiengeschäfts Clive Standish, PaineWebber-Präsident Mark Sutton und Marcel Rohner, neu ernannter Direktor von UBS Wealth Management & Business Banking, figurieren neu im obersten operativen Führungsgremium.

Die Zuzüge des Australiers Fraser, des Briten Standish und des US-Amerikaners Sutton seien ein klares Signal für eine breiter abgestützte und internationalisierte Konzernführung, sagte Wuffli.

Der bisherige Chef von UBS Schweiz, Stephan Haeringer, wird neu stellvertretender Präsident der Geschäftsleitung. Private-Banking-Direktor Georges Gagnebin wird neuer Chef der Unternehmensgruppe UBS Wealth Management & Business Banking.

Mit Markus Granziol, dem bisherigen Chef von UBS Warburg, scheidet zudem ein hochkarätiges Mitglied der Konzernleitung aus. Markus Granziol wechselt von der UBS in den Verwaltungsrat der Zurich Financial Services.

swissinfo und Agenturen

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