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UBS verstärkt ihre Präsenz in Frankreich

UBS will französischen Inlandmarkt erschliessen. Ex-press

Die Schweizer Grossbank UBS übernimmt die französische Caisse Centrale de Réescompte (CCR) Group. Der Kaufpreis beträgt rund 726 Mio. Franken.

Diese Übernahme folgt auf eine Serie von Käufen in Indien, Korea und Brasilien.

Mit der Übernahme der CCR Group will die grösste Schweizer Bank ihre Präsenz in Frankreich weiter ausbauen. Die CCR verwaltet Vermögen von rund 17 Milliarden Euro und beschäftigt rund 190 Mitarbeiter, wie die UBS am Mittwoch bekannt gab.

Verkäuferin ist die deutsche Commerzbank, welche die 1938 gegründete CCR im Jahr 1993 übernommen hatte. Die Gesellschaft gilt unter anderem als Spezialistin im Festzinsbereich und verfügt auch über eine Einheit für die private Vermögensverwaltung.

“Dank dieser Transaktion erhalten wir eine starke Plattform, mit der wir den Inlandmarkt erschliessen und unsere hohen Wachstumsziele in Frankreich erreichen können”, sagte Gabriel Herrera, Chef des Global Asset Managements der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika.

Kein Stellenabbau

Das Geschäft der CCR Group soll in die Asset- und Wealth-Management-Einheiten der Schweizer Grossbank in Frankreich integriert werden. Ein Stellenabbau ist damit offenbar nicht verbunden.

Die Geschäftstätigkeit der UBS in Frankreich und jene der CCR Group ergänzten sich gegenseitig, sagte UBS-Sprecherin Sabine Wössner dazu.

Der Deal muss noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Die UBS geht davon aus, dass der Kauf im ersten Quartal 2008 unter Dach sein wird.

Keine Überraschung

Die Transaktion kommt nicht sonderlich überraschend. So hatte die Agentur Reuters bereits im März über Gespräche berichtet.

Doch die Marktturbulenzen im Gefolge der Hypothekenkrise in den USA verzögerten die Verhandlungen, welche die Commerzbank, Mutterhaus der CCR, eigentlich schon im Juni hatte abschliessen wollen.

Die UBS hat sich beim Ausbau ihres Geschäfts in Europa bisher auf die Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden konzentriert und vor allem in Deutschland kräftig zugekauft.

Die Schweizer Bank, die sich auf dem amerikanischen Markt für verbriefte Hypotheken kräftig verspekuliert hat und rund 4 Milliarden Franken abschreiben musste, hat aber auch ein rund 500 Milliarden Franken grosses Fondsgeschäft.

Commerzbank fokussiert

Die deutsche Commerzbank realisiert mit dem Verkauf einen Gewinn von rund 150 Mio. Euro, wie das Institut mitteilte. Die deutsche Bankengruppe möchte ihre Vermögensverwaltung voll auf ihre inländische Tochter cominvest konzentrieren.

Im März hatte die Commerzbank bereits ihre britische Asset-Management-Tochter Jupiter und im September die Commerz International Capital Management in Japan verkauft. Man habe nun alle drei Gesellschaften zu günstigen Bedingungen verkauft, so die Bank.

swissinfo und Agenturen

Die UBS ist die grösste Schweizer Bank und weltweit, gemessen am Börsenwert, die Nummer 7.

Sie entstand 1998 aus der Fusion des Schweizerischen Bankvereins und der Schweizerische Bankgesellschaft.

Weltweit beschäftigt die UBS rund 80’000 Mitarbeitende, davon in der Schweiz rund 26’000.

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