Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Umfrage, um Politik und Leute näherzubringen

Online seine Meinung zu Politreform-Vorschlägen kundtun - das kann man bei der Umfrage "Perspektive Schweiz" swissinfo.ch

Alle Schweizer sind aufgefordert, sich via Internet zu rund 30 Reformvorschlägen zu äussern. "Perspektive Schweiz" lancierte am Mittwoch ihre zweite Umfrage.

Mit solchen Umfragen soll die Bevölkerung zur Teilnahme an den politischen Debatten motiviert werden.

Am Mittwoch ist der Startschuss für die zweite innenpolitische Online-Umfrage “Perspektive Schweiz” gefallen.

Zur Diskussion gestellt werden Fragen zur Gleichberechtigung, zur Regionalpolitik, zur Familienpolitik, zum Wirtschaftswachstum und zur Armut.

“Für die Nationalratswahlen müssen gleich viele Frauen wie Männer kandidieren”, lautet etwa ein Vorschlag. Ein anderer: “Mein Kanton ist zu klein, um effizient zu funktionieren”.

Viele Reformvorschläge wollen vereinheitlichen

Auch politisch wiederholt aufs Tapet gebrachte Vorschläge werden hervor geholt: “Die Höhe der Krankenkassen-Prämien ist neu abhängig von der Höhe des Einkommens”, heisst es beispielsweise.

Oder: “Kinderzulagen werden im ganzen Land vereinheitlicht”. Die dreisprachige Umfrage dauert bis zum 16. Dezember 2005.

Initiator von “Perspektive Schweiz” ist der Verein “Vernunft Schweiz”, den Studenten der Universitäten Zürich und St. Gallen 2003 gegründet haben. “Perspektive Schweiz” ist gemäss eigenen Angaben parteipolitisch neutral und wird von allen vier Regierungsparteien unterstützt.

Fünf Studierende bilden das Team

Das Team setzt sich aus fünf Wirtschafts- und Rechts-Studenten zusammen, die das Projekt umsetzen. Ein Advisory Board unterstützt das Team in Sachen statistische Methodik, Programmierung und Projektmanagement.

Im Board sitzen Markus Rauh, VR-Präsident Swisscom AG, Eugen David, Ständerat der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und Prof. Franz Jaeger von der Universität St. Gallen.

Das Patronat übernommen haben Preisüberwacher Rudolf Strahm (Sozialdemokratische Partei) und die Parteipräsidenten Doris Leuthard (CVP), Ueli Maurer (Schweizerische Volkspartei) und Fulvio Pelli (Freisinnig-Demokratische Partei).

Fast 90% für ein einheitliches Schulsystem

Aus den Ergebnissen der Umfrage soll eine Vision entstehen, wohin sich das Land in den nächsten zehn Jahren entwickeln soll. “Perspektive Schweiz” wurde im Herbst 2004 erstmals durchgeführt. 14’000 Personen nahmen teil. 2005 sollten 25’000 Personen zum Mitmachen bewegt werden.

Es gab Resultate zu 36 verschiedenen Reformideen. Unter anderem sprachen sich damals 88% für ein einheitliches System in der obligatorischen Schulzeit aus.

Solche Resultate sollten den Politikern als Nachschlagewerk dienen, aus dem ersichtlich wird, in welcher Bevölkerungsgruppe welcher Handlungs-Spielraum existiert.

swissinfo und Agenturen

Die Initiative “Perspektive Schweiz” entstand im Umfeld von drei Entwicklungen:

Die Schweizer Wirtschaft ist in den letzten 15 Jahren im Europavergleich am wenigsten gewachsen.

Von den letzten 33 Vorlagen, die vor das Volk kamen, wurde der grösste Teil abgelehnt. Erst in den vergangenen zwei Durchläufen zeigt sich vielleicht eine Trendwende.

Die Zukunft der Schweiz ist unklar. Eine Vision, wo das Land in 20 Jahren stehen soll, gibt es nicht.

Hier möchte die “Perspektive Schweiz” ansetzen.

Mit “Perspektive Schweiz” soll die gesamte Schweizer Bevölkerung bei politischen Reformen einbezogen werden.
Die Idee zur Initiative ist in den Köpfen des Vorstands des Vereins “Vernunft Schweiz” geboren.
Der Verein wurde 2003 von Studenten der Universitäten Zürich und St. Gallen gegründet.
2004 wurde die Umfrage erstmals durchgeführt.

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