Verlust bei steigendem Umsatz
Der Medizinal-Technik-Konzern Sulzer Medica ist tief in den roten Zahlen. Grund: Das Debakel um amerikanische Gelenksprothesen.
Der Konzern zeigte am Donnerstag in Zürich für 2001 einen Reinverlust von 1,193 Mrd. Franken. Der Umsatz stieg jedoch gegenüber 2000 um 5,3% auf 1,418 Mrd. Franken.
Eine Frage des Überlebens
Die Auswirkungen des Hüft- und Kniegelenk-Debakels in den USA sei für Sulzer Medica zur Überlebensfrage geworden, erklärte das Unternehmen. Im vergangenen März ist in den USA ein Vorschlag zu einem Vergleich eingereicht worden. Er soll den Streit zwischen Patienten, die unter schadhaften Gelenks-Prothesen leiden, und der Sulzer Medica beilegen. Der Vergleich kostet die Firma insgesamt 1,071 Mrd. Franken. Davon übernimmt Sulzer Medica 725 Mio. Dollar. Das frühere Mutterhaus – der Winterthurer Technologie-Konzern Sulzer AG – und die Winterthur-Versicherungen finanzieren den Rest.
Der Vergleichs-Vorschlag erhielt Mitte März die vorläufige Zustimmung der zuständigen US-Bundesrichterin. Die Kläger können vom 19. April bis 14. Mai das Angebot noch auf individueller Basis ablehnen. Die Richterin entscheidet am 6. Mai endgültig über Angemessenheit und Fairness des Vergleichs-Vorschlags.
Die Rechnung wurde weiter belastet durch ausserordentliche Aufwendungen von 198 Mio. Franken für Restrukturierungs-Rückstellungen, Wertberichtigungen auf immateriellen Anlagen sowie Abschreibungen auf nicht-konsolidierten Beteiligungen.
Gestiegener Umsatz
Umsatzmässig gingen die Zahlen in den Hauptgeschäfts-Feldern meist nach oben. Im Bereich Gelenkersatz und Traumatologie gab es trotz des US-Debakels ein Umsatzplus von 2% auf 855 Mio. Franken. Eine Stagnation verzeichnete mit 176 Mio. Franken das Geschäft mit Wirbelsäulen-Implantaten.
Der Absatz von Dental-Implantaten wurde auf 120 Mio. Franken verdoppelt. Bei den Kreislauf-Implantaten gab es ein Plus von 50% auf 92 Mio. Franken. Um 6% auf 178 Mio. Franken rückläufig war das Herzklappen-Geschäft.
swissinfo und Agenturen
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