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WEF-Gegner wollen Davos verhindern

Das Weltwirtschafts-Forum im schweizerischen Davos kommt immer stärker unter Druck. Keystone

Die Gegner des World Economic Forums (WEF) in Davos wollen nach eigenem Bekunden durchsetzen, dass auf die Durchführung des WEF künftig verzichtet wird. Vier Vertreter der Gegenbewegung erläuterten am Samstag (06.01.) in Genf ihre Beweggründe.

Die vier Mitglieder der Schweizer Anti-WTO-Koordination verlangen, dass das Forum in seiner heutigen Form aufgelöst wird. Das WEF-Forum in Davos (25. bis 31. Januar) stelle “eine Form des selbstproklamierten Absolutismus” dar.

Ausschreitungen “nicht auszuschliessen”

Dass es in Davos zu gewissen Ausschreitungen kommen könnte, wurde an der Orientierung in Genf nicht ausgeschlossen. Einen Grund dafür orten die WEF-Gegner im grossen Polizeiaufgebot und in der zu erwartenden repressiven Haltung gegenüber der Gegenbewegung.

Die Schweizer Anti-WTO-Koordination versteht sich gemäss eigenen Angaben als Störenfried und Nährboden für eine Bewegung, die sich dem am Forum vertretenen Liberalismus entgegenstellt. “Wir wollen keinen Dialog mit dem WEF, da diesem Forum unserer Meinung nach jede Legitimität abgeht”.

Die WEF-Gegner wollen am Samstag, 27. Januar, in Davos eine grosse Kundgebung durchführen, “um den Kapitalismus zu beerdigen”. Den folgenden Tag wollen sie sich auf den Pisten zu einem “Skitag” versammeln. Die Anreise nach Davos soll von verschiedenen Städten aus per Bus erfolgen.

WEF bezieht keine Stellung

Das WEF beziehe keine Stellung für oder gegen die Globalisierung, sondern verstehe sich als Diskussions-Plattform, teilte die Organisation am Samstag (06.01.) per Communiqué mit.

Das Forum wolle die Partizipation von Nichtregierungs-Organisationen (NGOs) und weiteren Vertretern der Zivilgesellschaft dieses Jahr vergrössern, hiess es weiter. Vorgesehen sei die Teilnahme von 59 Vertretern der Zivilgesellschaft. Letztes Jahr waren es gemäss den Angaben 46.

Um die Teilnahme am Forum zu erleichtern, werden gemäss WEF kleinere Veranstaltungen per Internet zugänglich gemacht.

swissinfo und Agenturen

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