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Weniger Bundesaufträge

Fertigung von grossen Maschinenbauteilen bei der RUAG (Bild: RUAG). Keystone

Der Technologiekonzern RUAG hat 2001 den Umsatz um 7 Prozent auf 1,007 Mrd. Franken gesteigert. Der Gewinn stieg von 67 Mio. auf 82 Mio. Franken.

Die Ruag ist der privatisierte Rüstungskonzern des Bundes. Entstanden ist er 1999 aus den ehemaligen Rüstungsbetrieben des Bundes. Diese Nähe zum Bund bereitet der Ruag denn auch Sorgen. Gemäss eigenen Angaben sind die Bestellungen des Bundes rückläufig. Am Dienstag wurden die Zahlen für das Jahr 2001 bekanntgegeben.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank auf 74 (Vorjahr 79) Mio. Franken. Bereinigt um die Auflösung einer Rückstellung beträgt das operative Ergebnis 52 Mio. Franken und liegt damit unter den Erwartungen. Der Cash-flow war mit 94 (125) Mio. Franken rückläufig.

Der Konzern habe in den zivilen Bereichen den wirtschaftlichen Abschwung zu spüren bekommen und nach dem 11. September die Auswirkungen auf die Luftfahrt, sagte Konzernchef Toni Wicki.

Stellenabbau?

Bei der Wehrtechnik bereitet der Ruag der Bestellungs-Rückgang des Bundes Sorgen, besonders bei der schweren Munition. Halte das Verteidigungs-Ministerium (VBS) bei der Armee XXI die derzeitige Planungs-Unsicherheit aufrecht und nehme es die Volumen bei der schweren Munition noch mehr zurück, komme das Unternehmen um harte Entscheide, konkret um Teilstilllegungen, nicht herum, sagte Wicki.

2001 hatte die Ruag die Verlagerung der Munitionsproduktion von Altdorf nach Thun bekanntgegeben. In diesem Zusammenhang war vom Abbau von bis zu 100 Stellen innert zwei bis drei Jahren die Rede.

Umsatzplus bei Export und im zivilen Bereich

Bei den zivilen Produkten und Dienstleistungen und beim Wehrtechnikexport stieg der Umsatz dagegen zum dritten Mal in Folge auf mittlerweile 271 Mio. Franken. Der Bereich umfasst laut Wicki nun 27 Prozent des Gesamtvolumens gegenüber 19 Prozent im Vorjahr.

Die Investitionen des Unternehmens verdoppelten sich nahezu auf 146 (74) Mio. Franken. Grösstenteils handle es sich um strategische Investitionsprojekte mit dem Schwergewicht in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie in der Metallverarbeitung.

Der Verwaltungsrat der Ruag beantragt erstmals die Ausschüttung einer Dividende von 7 Mio. Franken.

Die RUAG beschäftigt 4165 Personen. Der Gesamtbetrag für die Saläre der acht Konzernleitungs-Mitglieder beträgt inkulsive Boni 2,5 Mio. Franken. Die sechs Mitglieder des Verwaltungsrates wurden mit total 0,5 Mio. Franken entschädigt.

swissinfo und Agenturen

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