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Widerstand gegen Neat

Neat-Gegner hängten ein Banner hinter das Telldenkmal in Altdorf. Keystone

Die fünf Urner Gemeinden entlang der künftigen Neat-Zufahrt wehren sich gegen die Pläne aus Bern. Sie drohen mit Einsprachen gegen das Auflageprojekt für den Fall, dass das Bundesamt für Verkehr (BAV) ihre Forderungen nicht erfüllt.

Streitpunkt ist die rund 5 Kilometer lange Neat-Zufahrt zwischen dem Bahnhof Altdorf und dem Tunnelportal nördlich von Erstfeld. Der Regierungsrat hatte letzte Woche seine Kritik angemeldet.

Am Montag (28.05.) meldeten in Altdorf nun auch die Gemeinden Altdorf, Attinghausen, Bürglen, Schattdorf und Erstfeld ihren Widerstand an. Die Auflage müsse verschoben oder sofort gemäss den Forderungen Uris verbessert werden, erklärten die Gemeinde-Vertreter.

Der Bundesrat hatte sich im Juni 2000 für eine offene Linien-Führung ausgesprochen, obwohl Uri die Bahn in den Berg wünschte. Er versprach aber Optimierungen und brachte eine erst in 20 Jahren zu realisierende Variante “Berg” ins Spiel.

Nicht ernst genommen

Nach Ansicht der betroffenen Gemeinden hat das BAV die zentrale Forderung, nämlich die Unterquerung des Schächenbachs, nicht geprüft. Dies zeige, dass die Anliegen der Bevölkerung nicht ernst genommen würden, sagte der Altdorfer Gemeinde-Präsident Markus Züst.

Die Gemeinden kritisieren, dass das BAV stattdessen eine bis zu sechs Meter hohe Schnellbahn durch das Tal legen will. Dies sei ein massiver Eingriff in das Landschaftsbild und treffe den Lebensnerv der Region.

Uri wolle eine Neat, aber sie müsse mit dem Lebens- und Wirtschafts-Raum verträglich sein, sagte Züst. Nehme das BAV die Forderungen Uris nicht in das Auflageprojekt auf, werde jede Gemeinde eine eigene umfassende Einsprache einreichen. Das Projekt soll am 13. Juni für 30 Tage öffentlich aufgelegt werden.

Beim umstrittenen Bahnabschnitt handelt es sich nur um die Verbindung zwischen der heutigen Gotthard-Stammlinie und dem Basis-Tunnel. Nicht zur Diskussion steht zur Zeit eine neue Zufahrtslinie von Norden her nach Altdorf.

swissinfo und Agenturen

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