Der momentane Aufschwung werde bald ins Stocken geraten, befürchten 17% der Schweizer Finanzchefs. Im März waren es noch 2% gewesen. Der Pessimismus im Inland ist offenbar grösser als im Ausland, wie eine Umfrage der Beratungsfirma Deloitte ergibt.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Laut Deloitte äussern sich nur noch 30% der Finanzmanager bezüglich der finanziellen Entwicklung ihres Unternehmens optimistisch. Im ersten Quartal dieses Jahres zeigten sich noch über die Hälfte der Befragten zuversichtlich.
Die europäische Schuldenkrise und die daraus erfolgten Sparanstrengungen wichtiger europäischer Regierungen sind Hauptgründe für die Sorgenfalten der Finanz-Chefs. So ist für 73% von ihnen die unsichere Lage der Eurozone ein mittelgrosses Risiko, 22% sehen dies gar als schwerwiegendes Problem für die Schweizer Wirtschaft.
Das Gespenst einer neuen Krise geht wieder um: Die Angst vor einem erneuten Abgleiten in eine Rezession, was Ökonomen auch als “Double Dip” bezeichnen, sei eindeutig grösser als im ersten Quartal, sagte Michael Grampp, Leiter Research bei Deloitte.
Verunsicherung stiftet auch der wegen der Euro-Krise deutlich stärkere Franken. Vor allem Finanzchefs aus exportorientierten Unternehmen in der Maschinen- und Elektroindustrie äusserten Bedenken. Gelassener sieht die Finanzbranche die Wechselkurs-Entwicklung.
Der Pessimismus sei bei den Schweizer Finanzchefs stärker eingetreten als in anderen europäischen Ländern wie Grossbritannien, wo Deloitte ähnliche Befragungen durchführt, oder den Benelux-Ländern, sagte Michael Grampp.
Dies zeige sich am stärksten an der Lagebeurteilungen für das eigene Unternehmen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Eins über Stärke der Schweiz, uneins über Strategie
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Beide sitzen sie im Nationalrat, von Graffenried für die Grünen, Fehr für die Schweizerische Volkspartei (SVP). In der Frage des EU-Beitritts sind sie aber diametral anderer Meinung. Der Berner von Graffenried ist leitendes Mitglied der Neuen Europäischen Bewegung Schweiz (Nebs) und befürwortet die Mitgliedschaft in Brüssel. Der Zürcher Fehr als Geschäftsführer der Aktion für eine…
Schwacher Euro schwächt Schweizer Exportwirtschaft
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert zwar weiterhin, doch hat sie ihre Politik fallen gelassen, einen stabilen Wechselkurs Franken-Euro anzustreben. Der Euro wurde in den letzten Wochen schwächer, weil Zweifel aufkamen, ob EU-Mitglied Griechenland seine Verschuldung in Griff kriegt. Spekulanten setzten gegen den Euro, als Befürchtungen auftauchten über weitere verschuldete EU-Länder wie Spanien und Italien. Das…
Besser als befürchtet, aber unsichere Perspektiven
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das vergangene Wirtschaftsjahr war zwar besser als befürchtet, brachte aber dennoch viele Enttäuschungen und Ernüchterungen. Wirtschaftsprognostiker glauben, dass die Arbeitslosigkeit nächstes Jahr zunehmen wird und der Finanzsektor weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein wird. Die strukturelle Stärke, welche die Schweizer Wirtschaft 2009 vom Schlimmsten bewahrt hat, soll nun auch bei der Belebung helfen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP,…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch