Die Öffnung des Schweizer Arbeitsmarkts und die Globalisierung haben seit den 1990-er Jahren den Lohndruck bei den Niedrigqualifizierten nicht erhöht. Diese waren zwar einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt, aber nicht wegen der Konkurrenz aus dem Ausland.
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Vielmehr führte die mangelnde Qualifikation zur höheren Gefahr, arbeitslos zu werden. Dies zeigen zwei Studien, die das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Auftrag gegeben hatte.
Die Importkonkurrenz wird für schlecht qualifizierte Personen besonders spürbar, wenn Hersteller im Inland Arbeitsplätze abbauen müssen.
Dies ist besonders oft in Industrien der Fall, die viele niedrig qualifizierte Arbeitnehmer beschäftigen. Beheben lässt sich diese Entwicklung gemäss der Studie nicht mit einer stärkeren Abschottung des Arbeitsmarktes, sondern mit der Behebung des Grundproblems der fehlenden Fach- und Sprachkenntnisse.
Die zweite Studie zeigt auf, wie sich die Einwanderung auf die Löhne auswirkt. Demnach muss die gestiegene Einwanderung nicht zwangsläufig zu einem grösseren Lohndruck bei den Einheimischen führen, weil diese Arbeitskräfte durch Einwanderer nicht perfekt ersetzt werden können.
Im Zeitraum von 2002 bis 2008 dämpfte die Einwanderung die Reallohnentwicklung von Schweizerinnen und Schweizern um 0,5 Prozentpunkte. Weit drastischer war der Dämpfer mit 2,6 Prozentpunkten bei den ausländischen Arbeitskräften.
Dabei wirkte sich die verstärkte Zuwanderung Hochqualifizierter leicht positiv auf die Löhne gering und mittel qualifizierter Arbeitskräfte aus, dämpfte die Lohnentwicklung bei den Hochqualifizierten selbst aber deutlich. Damit könnte die Zuwanderung seit Einführung der Personenfreizügigkeit das Klaffen der Lohnschere in der Schweiz verkleinert haben.
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