Besorgte und verunsicherte Bankkunden haben 2009 Bankenombudsman Hanspeter Häni mit ihren Sorgen überrannt wie nie zuvor: 4757 Anfragen gingen bei der Vermittlungsstelle ein, nach 4163 im Vorjahr. Schon das war ein Rekordwert gewesen.
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Wie schon im 2008 hätten sich Bankkunden vor allem infolge des Kollapses der US-Investmentbank Lehman Brothers und wegen der gescheiterten isländischen Bank Kaupthing an ihn gewandt, sagte Häni an der Jahrespressekonferenz.
In anderen Jahren hätten ihn pro Woche etwa 30 Fragen erreicht, während der Krise seien es 140 bis 160 Anfragen gewesen.
Die Zusammenarbeit mit den Banken verlief laut Häni nicht immer reibungslos. Seine Stelle habe festgestellt, dass die Banken zum Teil ihre Kunden tatsächlich bei Wertpapieren nicht ausreichend über den Schuldner informiert hätten und die Anlagen nicht genügend breit gestreut hätten. Kunden seien vor allem enttäuscht gewesen, weil Banken keine Fehler eingestehen wollten.
Unzufrieden waren die Kunden wegen Geldanlagen, die nach deren Wissen kapitalgeschützt waren und kein Verlustrisiko aufwiesen. Die Bearbeitungszeit sei deutlich länger geworden, auch weil die Banken selbst wesentlich mehr Fälle zu bearbeiten gehabt hätten, so Häni weiter.
Der Bankenombudsman ist eine neutrale und kostenlose Informations- und Vermittlungsstelle für Bankkunden und existiert seit 1993. Getragen wird die Ombudsstelle von einer Stiftung, die von den Banken gegründet wurde.
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