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WWF: Fleischkonsum gefährdet Tropenwald

Fleischkonsum bedroht Regenwald Keystone

Das europaweite Tiermehl-Verbot wegen der BSE-Krise hat Konsequenzen für Brasilien: Soja ersetzt Tiermehl, seine Anbauflächen verdrängen den Tropenwald. Für den WWF Anlass, den Schweizer Fleischkonsum zu untersuchen.

Über 50 Kilo Fleisch pro Kopf isst die Schweizer Bevölkerung seit 1970 jährlich, wie der am Freitag (16.02.) veröffentlichten Studie zu entnehmen ist.

Zusätzliches Ackerland für Soja

Weil die durch das Tiermehlverbot fehlenden Eiweisse durch Soja ersetzt werden, benötigt die Schweiz zusätzlich 16’000 Hektaren Sojafelder. Dies entspricht einer Grösse von 30’000 Fussball-Feldern. Ein Bedarf, der ohne Importe nicht zu decken wäre.

Brasilien als zuverlässigster Exporteur

Eingeführt wird Soja vor allem aus Brasilien, das gemäss WWF der zuverlässigste Lieferant von gentechfreiem Soja ist. Der gestiegene Bedarf in Europa geht jedoch auf Kosten wertvoller Landschaften im zentral-brasilianischen Cerrado-Massiv und bald auch dem Amazonas-Regenwald.

Erster Höhepunkt

Der Druck auf diese Gebiete habe mit dem Tiermehlverbot einen ersten Höhepunkt erreicht. Ein Ende der Entwicklung sei wegen der bevorstehenden Senkung der Futtermittel-Preise nicht absehbar.

Wenn Fleisch, dann einheimisches Bio-Fleisch

Den Konsumentinnen und Konsumenten empfiehlt der WWF aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen pflanzlche Nahrung sowie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung wie Biofleisch oder Natura-Beef.

swissinfo und Agenturen

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