Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Zahl der Drogentoten wieder gestiegen

Unklar ist, ob die Zunahme der Drogentoten eine Trendwende signalsiert. Keystone

Erstmals seit 1994 ist die Zahl der Drogentoten wieder gestiegen: 196 Menschen starben im vergangenen Jahr in der Schweiz an den Folgen des Konsums illegaler Drogen; das sind 15 mehr als im Vorjahr.

Am meisten Drogentote zählt mit 50 nach wie vor der Kanton Zürich, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur sda vom Mittwoch (10.01.) zeigt. Danach folgen Bern mit 36, St. Gallen mit 16, Genf mit 13 und mit je 10 die Kantone Basel-Stadt, Tessin und Waadt.

Während sich die Zahl der Drogentoten im Kanton Basel-Stadt mit 10 fast halbiert hat, hat sie sich im Kanton St. Gallen mit 16 beinahe verdoppelt. Keine Drogentoten zu verzeichnen haben die Kantone Jura, Uri, Obwalden, Nidwalden, Glarus und Appenzell Innerrhoden.

Möglicherweise Stabilisierung bei 200

Gesamtschweizerisch hat der sinkende Trend, der gemäss Experten eine Folge der kontrollierten Heroinabgabe war, im vergangenen Jahr ein Ende gefunden – nach sechs Jahren. 1992 starben in der Schweiz noch 419 Menschen an einer Überdosis.

Georg Amstutz, Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wertet den Anstieg der Drogentoten um knapp 10 Prozent als “nicht Besorgnis erregend”. Unseriös wäre laut Georg Amstutz, bereits heute Gründe für den leichten Anstieg zu nennen. Abzuwarten bleibe, ob sich die Zahl der Drogentoten in der Schweiz bei 200 einpendle.

In diesen Zahlen sind allerdings nur die von der Polizei gemeldeten Drogentoten enthalten. Gemäss Schätzungen sterben in der Schweiz jedes Jahr weitere rund 300 Konsumenten illegaler Drogen an den Folgen von AIDS oder Gelbsucht.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft