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Zugsunglück im Kanton Luzern

Das bisher schwerste Zugsunglück dieses Jahres in der Schweiz hat am Dienstagnachmittag (06.06.) im Luzerner Hinterland einen Toten und mehrere Verletzte gefordert.

Im Bahnhof Hüswil stiess ein Regionalzug wegen einer falsch gestellten Weiche mit einem stehenden Güterzug zusammen.

Nach Angaben der Kantonspolizei Luzern ereignete sich das Unglück wie folgt: Um etwa 14.15 Uhr fuhr ein Regionalzug der Bahn Regionalverkehr Mittelland (RM) aus Zell in den Bahnhof Hüswil ein, geriet wegen einer falsch gestellten Weiche auf das Nebegleis und stiess dort seitlich mit einem Kieswagen des stehenden Güterzugs zusammen. Der Steuerwagen des Regionalzugs kippte auf die rechte Seite. Der Güterzug wurde aus den Schienen gehoben.

Ein Betriebsangestellter stand zum Zeitpunkt des Unglücks neben dem Güterzug und wurde tödlich verletzt. Im umkippenden Steuerwagen des Regionalzugs wurde der Lokführer eingeklemmt und verletzt. Ein Helfer verletzte sich bei den Bergungsarbeiten und musste ebenfalls ins Spital gebracht werden.

Im Regionalzug waren nur drei Fahrgäste. Einer von ihnen erlitt minime Verletzungen. Ein weiterer Passagier erlitt einen Schock. Beide konnten auf der Unglücksstelle ambulant versorgt werden. An den Rettungsarbeiten beteiligten sich Polizei, Feuerwehr und Sanität. Wieso die Weiche falsch gestellt war, stand zunächst nicht fest.

Für die RM handelte es sich um das schwerste Unglück seit dem vergangenen 14. September. Damals war ein Regionalzug in Kleindietwil im Oberaargau auf einem unbewachten Bahnübergang mit einem Personenwagen zusammengestossen. Die 54-jährige Autolenkerin und ein mitfahrender, siebenjähriger Knabe wurden getötet.

Das schwerste Zugsunglück der letzten fünf Jahre in der Schweiz hatte sich am 1. November 1999 im Berner Vorortsbahnhof Weissenbühl ereignet. Beim Zusammenstoss zweier S-Bahn-Züge waren zwei Menschen getötet und 25 Personen verletzt worden.

swissinfo und Agenturen

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