Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Zypern: Chronologie der Ereignisse

Nicht zum ersten mal gehen Gespräche zur Wiedervereinigung Zyperns ohne Erfolg zu Ende.

In dem seit über 40 Jahre schwelenden Konflikt zwischen Griechisch- und Türkisch- Zyprer gab es viele gescheiterte Vermittlungsversuche.

19. Feb. 1959 – Grossbritannien, Griechenland und die Türkei schliessen das Londoner Zypern-Abkommen für die Unabhängigkeit der Mittelmeerinsel. Diese stand seit 1878 unter britischer Verwaltung.

16. Aug. 1960 – Proklamation der Unabhängigkeit Zyperns durch Präsident Erzbischof Makarios III.

Dez. 1963 – Die Einschränkung der Sonderrechte für die türkische Minderheit führt zu einem Bürgerkrieg zwischen Inseltürken und -griechen. Letztere streben mehrheitlich die Vereinigung mit Griechenland (“Enosis”) an.

März 1964 – Entsendung von UNO-Truppen nach Zypern. Makarios lehnt den UNO-Vorschlag für einen Schweizer Vermittler ab.

15. Juli 1974 – Putsch der von griechischen Offizieren befehligten zyprischen Nationalgarde gegen Makarios. Am 20. Juni besetzen türkische Truppen den nördlichen Drittel Zyperns. Eine Versöhnungskonferenz im August in Genf scheitert. Tausende Inselgriechen und -türken fliehen in den Süd- repektive Nordteil.

13. Feb. 1975 – Ausrufung der Türkischen Föderation Nordzypern unter Rauf Denktasch.

1981 – Der griechisch-zyprische Präsident Kyprianou lehnt den türkischen Vorschlag einer Föderation aus zwei zyprischen Staaten ab.

15. Nov. 1983 – Ausrufung der unabhängigen Republik Nordzypern, die aber nur von der Türkei anerkannt wird.

1984-86, 1988-90 – Verschiedene erfolglose Bemühungen der UNO für eine Lösung des Konflikts.

15. August 1997 – Direkte Verhandlungen zwischen den Volksgruppen unter UNO-Schirmherrschaft in Glion bei Montreux VD gehen ohne Fortschritte zu Ende.

4. August 2000 – In Genf gehen Gespräche über die Zypern-Frage ohne Ergebnis zu Ende.

4. Dez. 2000 – Bei ihrem ersten Treffen seit vier Jahren vereinbaren die Präsidenten beider Inselteile, Glafkos Klerides und Rauf Denktasch, die Aufnahme direkter Verhandlungen über Zypern.

11. Nov. 2002 – Die UNO legt einen Lösungsplan vor, der einen Bundesstaat nach Schweizer Vorbild vorsieht. Ablehnung des Plan durch die türkische Seite.

16. Feb. 2003 – In der Republik Zypern gewinnt Tasos Papadopoulos die Präsidentschaftswahlen.

11. März 2003 – Die UNO erklärt die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung Zyperns für gescheitert.

16. April 2003 – Die Staats- und Regierungschefs der EU und der zehn Erweiterungsländer, darunter Zypern, unterzeichnen in Athen die Beitrittsverträge.

23. April 2003 – Auf Zypern werden erstmals Übergangsstellen über die Demarkationslinie zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil eröffnet.

23. Jan. 2004 – Der türkische Ministerpräsident Erdogan erhält die Rückendeckung der Militärführung für eine Wiederaufnahme der Zypern-Verhandlungen.

13. Feb. 2004 – Die griechische und die türkische Seite Zyperns verständigen sich in New York auf einen neuen UNO-Plan zur Wiedervereinigung vor dem geplanten EU-Beitritt der Insel am 1. Mai.

24. März 2004 – Auf Einladung von UNO-Generalsekretär Kofi Annan treffen sich Vertreter Griechenlands, der Türkei und der zyprischen Konfliktparteien auf dem Bürgenstock am Vierwaldstätter-See.

31.03. Die Zypern-Gespräche auf dem Bürgenstock gehen ohne Erfolg zu Ende. Die griechische Seite lehnt den Wiedervereingungsplan von Kofi Annan ab. Die beiden Bevölkerungsgruppen sollen am 24. April dennoch über einer Wiedervereinigung abstimmen. Grundlage ist ein von UNO-Generalsekretär Kofi Annan vorgelegter Plan für einen Bundesstaat mit zwei Teilstaaten.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft