Friedensförderung und Entminung
Die Schweiz finanziert seit den 90er Jahren Aktivitäten der Friedensförderung und Konflikt-Transformation in Sri Lanka.
Es geht darum, den Friedensprozess komplementär zum norwegischen Engagement zu unterstützen.
Hauptpartner für die Friedensförderung in der Zivilgesellschaft ist der deutsche Konfliktforscher Norbert Ropers. Er leitet in Colombo das friedenspolitische Zentrum Resource Network for Conflict Studies and Transformation Sri Lanka (RNCST), das die Schweiz zusammen mit Deutschland finanziert.
Pilotfunktion
«Es gibt noch viele Knacknüsse, die bisher überhaupt nicht diskutiert wurden. Das Projekt von Norbert Ropers hat hier Pilotfunktion, indem es Themen antizipiert, die bei den Friedensverhandlungen gelöst werden müssen», sagt Markus Heiniger, Programm-Verantwortlicher für Sri Lanka in der Politischen Abteilung IV, für menschliche Sicherheit, im Aussenministerium (EDA).
Ropers arbeitet mit einflussreichen Leuten aller gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen zusammen, aber auch mit Personen aus der Verwaltung.
Road Map to Peace
In Workshops, Studien und Trainings werden informell Möglichkeiten ausgelotet, wie eine Lösung des Konflikts aussehen könnte. Als eine Dienstleistung an den Friedensprozess hat das Zentrum zudem eine «Road Map to Peace» ausgearbeitet. Das RNCST ist mittlerweile nahe bei den Verhandlungen positioniert.
Damit der offizielle Friedensprozess nicht isoliert dasteht, organisiert das Zentrum zudem den Erfahrungsaustausch mit Personen, die an den Friedensverhandlungen von Südafrika und Nordirland beteiligt waren.
Friedensdividende
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und die Politische Abteilung IV unterstützen zusätzlich die Entminung Sri Lankas.
«Die Entminung ist sehr wichtig», betont Heiniger. «In Sri Lanka gibt es Hunderttausende von Vertriebenen, die in ihre Wohn- und Arbeitsgebiete zurückkehren wollen. Wenn ihre Rückkehr dadurch möglich wird, haben auch diese Menschen etwas vom Frieden. Dies wiederum stützt den Friedensprozess. Wenn nur Gespräche stattfinden, fragen sich die Leute, wo die Friedensdividende bleibt.»
swissinfo, Hansjörg Bolliger
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