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Wichtiges Mitglied

Weltbank-Präsident James Wolfensohn, Volkswirtschafts-Minister Pascal Couchepin und Aussenminister Joseph Deiss. Keystone

Aus Anlass des 10. Jahrestags des Schweizer Beitritts zu den Bretton-Woods-Institutionen traf Weltbank-Präsident Wolfensohn am Freitag in Bern ein - und lobte die Schweiz.

Weltbank-Präsident James D. Wolfensohn hat der Schweiz einen offiziellen Besuch abgestattet. Er lobte die Rolle der Schweiz in der Weltbank-Gruppe als vorbildlich und würdigte sie als wichtiges Mitglied der Weltbank-Familie – nicht nur als neunt-wichtigste Geldgeberin, sondern auch als intellektuelle Führerin und hervorragende Partnerin bei den Projekten.

Gleichzeitig beglückwünschte er die Bundesräte Pascal Couchepin und Joseph Deiss zum zehnjährigen Geburtstag der Schweizer Mitgliedschaft. Am 17. Mai 1992 hat das Schweizer Volk dem Beitritt zum Internationalen Währungsfonds und zur Weltbank zugestimmt.

Couchepin zog vor den Medien eine positive Bilanz über die Mitgliedschaft bei der Weltbank und erinnerte daran, dass die Schweiz das einzige Land sei, in dem das Volk diesen Schritt gutgeheissen habe.

Der Wirtschaftsminister lobte die Fortschritte der Weltbank unter der Präsidentschaft Wolfensohns zu mehr Öffnung und Transparenz und wünschte sich, dass sie ihre Unabhängigkeit auch gegenüber dem Druck wichtiger Geldgeber und Gremien wie der Gruppe der G-7 bewahre.

Die Steigerung der Wirksamkeit ihrer Programme und wahrscheinlich ein selektiveres Vorgehen bei der Hilfe gemäss den Regeln der Good Governance nannte Couchepin als künftige Herausforderungen.

Parlamentarier-Netzwerk

Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums organisiert die Schweiz dieser Tage im Bundeshaus auch die dritte Jahreskonferenz des Parlamentarier-Netzwerks der Weltbank. Während dreier Tage diskutieren rund 120 Parlaments-Mitglieder aus 50 Ländern mit Entwicklungs-Organisationen aktuelle Fragen der internationalen Entwicklungs-Politik und der Armuts-Bekämpfung.

“Wenn der 11. September etwas bedeutet hat, dann dies, dass es keine Wände zwischen Entwicklungsländern und entwickelten Ländern gibt”, sagte Wolfensohn im Bundeshaus. Er unterstrich damit die Bedeutung der dritten Jahres-Tagung des Parlamentarier-Netzwerks der Weltbank als Gremium für die Diskussion über Armut und Frieden.

Der Vorsitzende der Konferenz, der niederländische Parlamentarier Bert Koenders, bezeichnete die Parlamente als fehlendes Glied in der Globalisierungs-Debatte. Das Treffen solle den Teilnehmenden ermöglichen, in ihren Parlamenten Massnahmen zu ergreifen, um sicher zu stellen, dass die Globalisierung allen zu Gute komme.

Schweizer Unterstützung

Couchepin und Deiss unterzeichneten zwei neue Verträge für die Beteiligung der Schweiz an Weltbank-Programmen. Mit zwei Mio. Dollar beteiligt sich die Schweiz demnach an einem Pilotprojekt, das die Auswirkungen von Schwankungen der Rohstoffpreise in den Entwicklungsländern abschwächen soll.

Mit weiteren 3,8 Mio. Franken wird die Schweiz ihre Zusammenarbeit mit dem World Bank Institute für drei Jahre verlängern.

swissinfo und Agenturen

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