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“Big Ben” auf Spurensuche im Emmental

Roethlisberger (links), Benita und Bauer Paul Fankhauser (rechts). Keystone

Vor mehr als 130 Jahren wanderten die Vorfahren des US-Footballstars Ben Roethlisberger nach Amerika aus. Nun hat Roethlisberger die Heimatgemeinde seiner Urahnen besucht.

Roethlisbergers Besuch in der Schweiz ist Teil des Online-Projekts “swiss roots”, das Amerikaner mit Schweizer Wurzeln ansprechen will.

“Je länger ich da bin, desto mehr werde ich Schweizer”, erklärte Roethlisberger in Lauperswil im Emmental. Der amerikanische Superstar mit Schweizer Wurzeln besucht zum ersten Mal die Schweiz. Vor 133 Jahren wanderte sein Ur-Urgrossvater von Lauperswil nach Amerika aus.

“Big Ben”, wie der 24-jährige Quarterback der Pittsburgh Steelers von seinen Fans auch genannt wird, hatte erst vor kurzem von seinen Schweizer Wurzeln erfahren. Dennoch hat es ihm die Schweiz bereits angetan, wie er an einer Medienkonferenz erklärte.

“Alles, was ich bisher von der Schweiz gesehen habe, ist so, wie ich es mir vorgestellt habe”, schwärmte er. In der Schweiz sehe es aus wie im Traum oder in einem Film.

Gemeindepräsident will Englisch lernen

Die Lauperswiler hiessen den wohl berühmtesten Sohn der Gemeinde am Montag willkommen. Die Ansprache von Gemeindepräsident Bendicht Loosli wurde eins zu eins ins Englische übersetzt.

Er spreche noch kein Englisch, werde aber Unterricht nehmen, falls Ben verspreche, irgendwann ins Emmental zurückzukehren, sagte Loosli. Versprechen könne er zwar nichts, antwortete der Football-Star, aber er käme bestimmt gerne wieder.

Wäre er im Emmental geboren, wäre der American Football-Spieler wohl ein Schwinger geworden: “Alle sagen mir, die Leute seien sehr gross und stark hier.” Auch er würde wahrscheinlich beim “Swiss-style Wrestling”, wie das Schwingen auf Englisch etwa genannt wird, mitmachen.

Und Roethlisberger Ben würde wahrlich eine gute Figur abgeben – etwa neben Abderhalden Jörg. Der Sportler aus Amerika ist 1,95 Meter gross, über 100 Kilo schwer und dennoch athletisch.

Kalb “Benita” getauft

Von Jodlerinnen und Alphornbläsern wurde Roethlisberger im Geissbühl, dem Hof seiner Vorfahren, empfangen. Die Berner Regierungsrätin Dora Andres überreichte ihm eine Kopie des Reisepasses seines Ur-Urgrossvaters. Zum Schluss taufte der Footballer ein zwei Tage altes Kälbchen auf den Namen “Benita”.

Nach einem Abstecher ins Berner Oberland und nach Zürich fliegt Roethlisberger am Donnerstag wieder Richtung Amerika.

swissinfo und Agenturen

“swiss roots” ist ein Projekt von Präsenz Schweiz, prohelvetia und Schweiz Tourismus.

Ein Höhepunkt ist die Ausstellung “In kleiner Zahl Mit grosser Wirkung” auf der New York vorgelagerten “Einwandererinsel” Ellis Island.

Die Ausstellung über Schweizer Immigration in die USA wird von Bundesrat Pascal Couchepin am 29. Juli eröffnet.

1,2 Mio. Amerikanerinnen und Amerikaner haben Schweizer Wurzeln.

Die Namen von mehr als 5000 amerikanischen Dörfern und Städte haben einen schweizerischen Ursprung.

Die meisten Amerikaner mit Schweizer-Wurzeln leben in Kalifornien, im Staate New York, in Ohio in Pennsylvania und in Wisconsin.

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