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“Emma”: Die Schweiz kam relativ glimpflich davon

Der Sturm "Emma" hinterliess auch in der Schweiz seine Spuren: umgestürzter Baum im Zürcher Stadtzentrum. Keystone

Das Orkantief "Emma" forderte in Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen insgesamt über zehn Todesopfer. In der Schweiz wurden durch den Sturm mindestens zwei Personen verletzt.

Der Wintersturm, der am Samstag mit bis zu 180 Stundenkilometern durch die Schweiz fegte, entwurzelte Bäume, riss Schiffe los und sorgte für Flugverspätungen.

Das Orkantief “Emma” hat am Wochenende Teile Mitteleuropas ins Chaos gestürzt und Schäden in Millionenhöhe verursacht.

In Europa erreichte “Emma” am Samstag mancherorts Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h.

In Deutschland starben sechs Menschen durch umgestürzte Bäume oder Unfälle infolge des Unwetters. Je zwei Tote gab es in Tschechien und Polen, vier in Österreich.

An vielen Flughäfen kam es zu Ausfällen und Verspätungen. Allein in Frankfurt am Main wurden über 70 Flüge abgesagt.

Bei der Deutschen Bahn sorgte das Sturmtief für massive Störungen. Vor allem in Nordbayern standen fast alle Züge still.

Am Sonntag beruhigte sich die Lage. Über das Schadensausmass herrschte zunächst Unklarheit. In Deutschland sprachen Polizei und Feuerwehren aber von Millionenschäden.

Zwei Personen verletzt

Die Schweiz kam dabei relativ glimpflich davon. Es wurden jedoch mindestens zwei Personen verletzt.

In Wädenswil im Kanton Zürich prallte ein Lieferwagen gegen einen Baum, der kurz zuvor auf die Strasse gestürzt war. Der Mitfahrer wurde am Kopf verletzt.

Im Kanton St. Gallen wurde ein Feuerwehrmann, der Sturmschäden beheben wollte, am Kopf und an der Hand verletzt.

Flugverkehr betroffen

In den Flughäfen Zürich und Genf kam es am Samstag infolge des Sturms zu Verspätungen von mehr als zwei Stunden.

Insgesamt mussten in Zürich 35 An- und Abflüge annuliert werden. Alleine die Swiss strich 27 Flüge, wovon 1800 Reisende betroffen waren, wie Swiss-Sprecher Franco Gullotti sagte.

Die Deutschschweiz war stärker vom Sturm betroffen als die übrigen Landesteile. Die Kantone Zürich, St. Gallen, Thurgau, Aargau, Graubünden, Appenzell-Innerrhoden und Basel-Landschaft meldeten zahlreiche Einsätze. Allein die Zürcher Stadtpolizei musste rund hundert Mal ausrücken.

Die starken Winde entwurzelten Bäume, rissen Schiffe vom Steg los, wehten Ziegel von den Dächern und deckten Ställe ab.

Auf den Strassen kam es teilweise zu Verkehrsbehinderungen wegen umgestürzter Bäume.

Rekordwert von 224 km/h

In der Schweiz erreichten die Spitzenwerte laut der Sendung “MeteoSchweiz” des Schweizer Fernsehens bis zu 180 km/h.

Gemäss dem Wetterdienst Meteomedia wurden auf dem Aletschgletscher gar Windgeschwindigkeiten von über 220 km/h gemessen.

In tieferen Lagen wurden laut MeteoSchweiz verbreitet Windspitzen von über 100 km/h gemessen, wie dies nur alle fünf Jahre vorkomme. So wurden zum Beispiel in Basel knapp 120 km/h, im Zürcher Unterland und am Bodensee um die 110 km/h gemessen.

swissinfo und Agenturen

Der Wintersturm “Emma” erreichte in den Schweizer Bergen Windgeschwindigkeiten von über 220 km/h. Das ist weniger als die 249 km/h, welche der Sturm “Lothar” am 26. Dezember 1999 erreichte.

Mit einer Schadensumme von über 1,7 Milliarden Franken und 12,5 Millionen Kubikmeter zerstörtem Wald ist “Lothar” der Orkan, welcher in der Schweiz die grössten Schäden angerichtet hat.

Im Jahr 1990 erreichte “Vivian” Höchstgeschwindigkeiten von 268 km/h. Resultat: 5 Millionen Kubikmeter zerstörte Wälder.

Der Orkan Kyrill hatte im Januar 2007 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 202 km/h eine Schneise der Verwüstung durch Europa geschlagen. 47 Menschen kamen ums Leben.

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