Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Amokschütze in Chur von der Polizei erschossen

Ein 22-Jähriger Amokschütze hat am Sonntag (26.03.) in Chur einen Polizisten lebensgefährlich und einen zweiten mittelschwer verletzt. Er hielt sich während Stunden verschanzt. Am frühen Abend wurde er von einem Präzisionsschützen tödlich getroffen.

Ein 22-Jähriger Amokschütze hat am Sonntag (26.03.) in Chur einen Polizisten lebensgefährlich und einen zweiten mittelschwer verletzt. Er hielt sich während Stunden verschanzt. Am frühen Abend wurde er von einem Präzisionsschützen tödlich getroffen.

Im Verlaufe des Sonntags hatte der Mann zudem einen fünfjährigen Polizeihund mit Schüssen getötet. Laut Kantonspolizei Graubünden wurden die Präszisionsschützen eingesetzt, nachdem der gewaltbereite 22-Jährige am frühen Abend um 17.30 Uhr erneut aus der Wohnung geschossen und dann auf den Balkon getreten war.

Beim Amokschützen in Chur handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 22-jährigen Einzeltäter aus dem Kanton St. Gallen, der erst Anfang Februar nach Chur zugezogen ist. Am späten Nachmittag hielt er sich noch immer in seiner Wohnung verschanzt.

Über die Motive des in St. Gallen polizeilich bekannten Amokschützen lägen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, teilte Polizeikommandant Markus Reinhardt an einer Medienkonferenz der Kantonspolizei Graubünden mit.

Insgesamt waren rund 70 Personen im Einsatz. Zur Verstärkung seien auch Polizisten aus dem Ostschweizer Polizeikonkordat angefordert worden. Am Nachmittag wurden ingesamt zwölf Personen aus vier Wohnungen aus dem siebenstöckigen Haus am Churer Seilbahnweg evakuiert, in dem sich der Amokschütze in seiner Wohnung im fünften Stock verschanzt hatte.

Nachdem der Täter am Morgen zehn Schüsse auf das Restaurant Rosenhügel abgegeben hatte und dabei mehrere Projektile den gläsernen Wintergarten durchschlagen hatten, startete die Polizei einen Versuch, in die Wohnung einzudringen. Dabei gab der 22-Jährige mehrere Schüsse auf einen Beamten ab.

Ein 31-jährige Polizeigrenadier habe sich dabei Brust- und Lungenverletzungen zugezogen, erklärte die Polizei vor den Medien. Seine Lage sei stabil, er sei aber noch nicht ausser Lebensgefahr. Als der Täter gegen 13.40 Uhr aus der Wohnung stürmte, wurde ein weiterer Polizeigrenadier am Arm verletzt. Auch er musste hospitalisiert werden.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft