Der Unspunnenstein ist wieder in Interlaken

Botschaftergattin Shawne Fielding freut sich bei der Übergabe des Unspunnensteins in Interlaken. Keystone

In einer folkloristischen Feier auf der Interlakner Höhematte hat Botschaftergattin und Expo.02-Botschafterin Shawne Fielding-Borer dem Turnverein Interlaken den Unspunnenstein zurückgegeben. Dieser war von den Béliers vor 17 Jahren gestohlen worden.

Vor der majestätischen Kulisse der Jungfrau gab Shawne Fielding am frühen Dienstagabend (14.08.) in Interlaken den 195-jährigen Unspunnenstein seinen Eigentümern zurück.

Der gut 80 Kilogramm schwere Brocken, der jeweils am eidgenössischen Schwing- und Älplerfest beim Steinstossen zum Einsatz kam, war 1984 aus dem Touristik-Museum Unterseen gestohlen worden.

Die Verantwortung für den Diebstahl übernahmen in der Folge Mitglieder der Béliers, der Jugend-Organisation der jurassischen Separatisten-Bewegung.

Überraschend aufgetaucht

Obschon unter anderem der Turnverein Interlaken als Besitzer des Steins Nachforschungen anstellte und eigens ein Komitee zur Wiederbeschaffung gründete, blieb der Stein 17 Jahre lang verschwunden.

Letzten Sonntag dann tauchte er am traditionellen Pferdemarkt im jurassischen Saignelégier als Geschenk verpackt wieder auf: Empfängerin war Botschafter Thomas Borers Gattin Shawne Fielding, die im Jura zur Botschafterin für die Landes-Ausstellung Expo.02 ernannt wurde.

“Sehr glücklich”

Fielding bemühte sich nun ins Berner Oberland, wo der Stein in einer folkloristischen Zeremonie vor zahlreichen Behörden-Vertretern und viel Publikum seinen rechtmässigen Besitzern übergeben wurde.

Sie sei sehr glücklich, den Stein dem Turnverein Interlaken zurückgeben zu können, sagte sie. Man habe sie wohl für die Rückgabe des Steins ausgewählt, weil sie als Texanerin “neutral” sei.

Ein Felsbrocken von besonderer Bedeutung

Der Unspunnenstein nimmt im Brauchtum der Schwinger, Jodler und Trachten-Leute eine besondere Stellung ein. Schon 1805, beim ersten Trachten- und Alphirten-Fest auf der Unspunnen-Wiese bei Interlaken, war er von kräftigen Männern auf ein Vier-Meter-Ziel hin gestossen worden.

swissinfo und Agenturen