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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Gehören Sie auch zu den Kunstbanausen, die, wie ich, ein Werk von Paul Klee nicht vom Gekritzel eines Vorschulkindes unterscheiden können? Aber auch Kunstexperten sind sich nicht immer einig, was echt ist. Ein Schweizer Startup will den Fälschern das Handwerk legen.

Herzliche Grüsse aus Bern

Paul Klee Insula dulcamara, 1938, 481 (C 1) Öl- und Kleisterfarbe auf Zeitungspapier auf Jute auf Keilrahmen; originale Rahmenleisten 88 x 176 cm Zentrum Paul Klee, Bern swissinfo.ch

Geniale Kunstfälscher wie Wolfgang Beltracchi können manchmal sogar Experten zum Narren halten. Ihre Fälschungen tauchen nicht selten in renommierten Auktionen auf. Nun müssen sie sich vor zwei genialen Analystinnen fürchten.

Ein unbekanntes Werk mit 100-prozentiger Sicherheit einem Künstler zuzuordnen, ist für Experten aus Fleisch und Blut manchmal ein Ding der Unmöglichkeit. In Zürich wurde kürzlich ein Unternehmen ins Leben gerufen, das Kunst mit künstlicher Intelligenz erkennt.

Gegründet wurde die Art Recognition AG nicht von Kunstwissenschaftlern, sondern von zwei ehemaligen Bankanalystinnen. Sie nutzen ihre Software, um echte von falschen Meistern zu unterscheiden, wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) heute berichtet.

Trotz hoher Trefferquote haben sich die beiden Freundinnen, Carina Popovici und Christiane Hoppe-Oehl, auch in der Kunstszene nicht nur Freunde geschaffen. Der konservative Markt hat Mühe, ihr Programm zu akzeptieren.

  • Ein Porträt von Popovici und ihrem Startup finden Sie in der NZZExterner Link. (Paywall)
  • Wolfgang Beltracchi hat Hunderte von Gemälden in der Handschrift bekannter Künstler gemalt und damit Millionen umgesetzt. Ihn und seine Komplizin, Ehefrau Helene, hören Sie in der SRF-RadiosendungExterner Link “Persönlich”.
  • Auch Prinz Charles ging einem Kunstfälscher auf den Leim, berichteten mehrere MedienExterner Link kürzlich. (Paywall)
“Ich war schon früher der Troubleshooter.” Gemeindepräsident Jürg Truog. Keystone / Alessandro Della Valle

Falls Ihr Heimatort in der Schweiz zufällig die Gemeinde Clavaleyres ist, werden Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit demnächst nicht mehr Bernerin oder Berner, sondern Freiburgerin oder Freiburger sein. Der Berner Enklave steht ein Kantonswechsel bevor.

Am 9. Februar wird in beiden Kantonen in einer Volksabstimmung und danach auch noch im Bundesparlament über Clavaleyres’ Zukunft befunden. Auf jede Person in der 50-Seelen-Gemeinde kommen also rund zehn Mal so viele Politikerinnen und Politiker, die sich mit dem Kantonswechsel der Kleinstgemeinde befassen.

Voraussichtlich ab Anfang 2022 wird Clavaleyres keine eigenständige Gemeinde und kein Stück Bern mehr sein, sondern Teil von Murten und des Kantons Freiburg. In die Wege geleitet wurde die anvisierte Gemeinde-Fusion vom vermutlich letzten Gemeindepräsidenten Jürg Truog.

swissinfo.ch hat die kleine Gemeinde besucht, in der es weder Schulen, Post, Läden noch öffentliche Verkehrsmittel gibt. “Kinder nehmen das Velo, alle anderen haben ein Auto. So ist es immer gewesen”, sagt Truog.

  • Das Porträt des Präsidenten und seiner Gemeinde finden Sie bei uns.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass eine Gemeinde von einem Kanton in den anderen wechselt, aber für den Kanton Freiburg wäre es historisch, berichtet Lematin.chExterner Link. (Franz.)
  • Weshalb die Delegierten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) nicht wollen, dass Clavaleyres zum Kanton Freiburg wechselt, lesen Sie in der Berner Zeitung.Externer Link (Paywall)
Als 1978 in Genf die Moschee Petit-Saconnex gebaut wurde, protestierte niemand gegen das Minarett. Keystone

Die Genfer Problem-Moschee, die Grande Mosquée, will Schluss machen mit ihrem negativen Image. Der Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Mohammad Abdulkarim al-Issa, kündigt in einem Interview mit Westschweizer Zeitungen Reformen an.Am 9. Februar haben Sie das Wort! Das Schweizer Stimmvolk im In- und Ausland befindet über zwei Vorlagen. Seit heute können Sie an unserer Umfrage teilnehmen.

Anstatt für Unruhe und Polemik zu sorgen, soll das bisher mit Geld aus Saudi-Arabien finanzierte Gebetshaus zu einem Ort des Austausches und Dialogs werden. Saudia-Arabien wolle sich zurückziehen, verspricht al-Issa, der einst Justizminister der Ölmonarchie war.

Stattdessen soll die Moschee von Beiträgen der Gläubigen und mit privaten Spenden finanziert werden. Und der neue Stiftungsrat soll von allen Schweizer Muslimen in einer demokratischen Wahl bestimmt werden.

Aber ist es nur Imagepflege des saudischen Königshauses? In Saudi-Arabien, wo Hinrichtungen und Auspeitschungen wegen Verletzung religiöser Gesetze an der Tagesordnung sind, ist der extrem konservative Wahhabismus Staatsreligion.

  • Das Interview mit dem ehemaligen saudischen Justizminister finden Sie unter anderem hierExterner Link. (Franz.Externer Link)
  • Weshalb die islamische Menschenrechts-Aktivistin Saïda Keller-Messahli die angekündigten Reformen in der Genfer Moschee skeptisch beurteilt, erfahren Sie in der NZZExterner Link. (Paywall)
  • Wie viel Geld Katar in Schweizer Moscheen steckt, haben die Autoren des Buchs “Qatar Papers” recherchiert. Auf swissinfo.ch finden Sie eine Zusammenfassung.
  • In der Grande Mosquée hatten sich zwei mutmassliche Dschihadisten aus Genf radikalisiert. Über die “einsamen Wölfe und ihre Helfer” berichtete die WeltwocheExterner Link. (Archiv)

Sollen Bund und Kantone preisgünstige Wohnungen fördern? Soll es künftig strafbar werden, jemanden wegen seiner sexuellen Orientierung zu diskriminieren? Die Wohnungs-Initiative und das Anti-Diskriminierungsgesetz stehen am 9. Februar zur Debatte.

Eine erste Umfrage zeigte eine Zustimmungsrate von rund zwei Dritteln für beide Vorlagen. Gemäss Erfahrung verkleinert sich die Zustimmungsquote im Verlauf des Abstimmungskampfs. Wie werden die Werte bei der zweiten Umfrage aussehen, an der Sie auch aus dem Ausland via Internet teilnehmen können? Das erfahren Sie hier am 31. Januar.

sda-ats

Dass Mächtige dieser Welt – unter ihnen Donald Trump – ab heute im Schweizer Bergdorf Davos zusammenkommen, erfahren Sie vermutlich auch in den Medien Ihres Gastlandes. Aber kennen Sie das Davoser Meeting von A bis Z?


Von A wie Armee, die mit 5000 Soldaten für die Sicherheit am WEF verantwortlich ist, über P wie Papst, der noch nie nach Davos kam, bis Z wie Zukunft des Kongresses, berichten verschiedene regionale Medien, was Sie über den Mega-Event in den Bündner Bergen wissen sollten.

Eine stattliche Delegation vom mehr als 500 Klimaaktivistinnen und -aktivisten aus verschiedenen Ländern pilgert ebenfalls nach Davos – die letzten 44 km zu Fuss. Mit Tanzen, Singen und anderen Kundgebungen wollen sie die 3000 Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums auf deren Verantwortung im Klimaschutz hinweisen.

  • Das Davoser ABC finden Sie hierExterner Link.
  • Blick.chExterner Link hat die Klimaaktivisten vor ihrem Marsch nach Davos getroffen.
  • Was der Gründer Klaus Schwab zur Geschichte des fünfzigjährigen Stelldicheins zu sagen hat, lesen Sie in der NZZExterner Link.
  • Was die globalisierungskritische NGO Public Eye am Davoser Manifest zu kritisieren hat, erfahren Sie bei unsExterner Link.
  • Anders als vollmundig angekündigt, kommt Isabel dos Santos, die als reichste Frau Afrikas gilt, nicht nach Davos. Weshalb die Tochter des ehemaligen Präsidenten Angolas ein Reputationsrisiko ist, erfahren Sie im Tages-AnzeigerExterner Link.

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