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Internet zum Geburtstag

Neues Zeitalter für die AJAS: Neuer Internet-Auftritt für mehr Service. swissinfo.ch

Der Verein zur Förderung der Ausbildung junger Auslandschweizer (AJAS) feiert sein 40-jähriges Bestehen und wartet mit einem neuen Angebot auf - einer Internet-Site.

“In der Schweiz zu studieren, war eines meiner Ziele, seit ich ein kleines Kind war. Ich wollte die Schweiz als Heimat erleben und nicht nur als Urlaubsland”, sagt Claudia Josi gegenüber swissinfo.

Die 23-jährige schweizerisch-peruanische Doppelbürgerin studiert seit vier Semestern an der Universität Freiburg Rechtswissenschaften – mit Hilfe eines kantonalen Stipendiums und eines Zusatzstipendiums der AJAS.

Begehrte Bildungs-Angebote

“Vor 40 Jahren profitierten 54 Jugendliche von AJAS. Heute beschäftigen über 1000 Anfragen und Beratungen das Sekretariat”, sagte AJAS-Präsident und CVP-Nationalrat Remo Galli an der Sitzung des Auslandschweizerrates am Freitag in Bern. Jährlich kommen, so Galli, rund 200 Ausland-Schweizer-Studierende via die AJAS in die Schweiz.

Belegt würden alle Studienrichtungen, allen gemeinsam sei die hohe Qualität der Ausbildung. “Ein Zeugnis aus der Schweiz nützt in Südamerika, in Asien oder Australien sehr viel”, weiss Galli.

Zum Jubiläum präsentierte er den Anwesenden gleich das neuste Angebot von AJAS: eine komplette Bildungs-Übersicht im Internet. Auf der Homepage gibt es Informationen über das Schweizer Bildungssystem, Erklärungen zur Anerkennung von Diplomen, darüber, wo und wie Stipendien beantragt werden können und welche Beratungsstellen existieren.

Breiter Service geboten

Claudia Josi ist eine von rund 200 Auslandschweizerinnen und -schweizern, die jährlich in die Schweiz kommen zum Studieren. [swissinfo / SRI]

Galli fasst zusammen: “Wer mit der AJAS Kontakt aufnimmt – per Telefon, Fax oder neu via Internet – erhält Grundinformationen über die gewünschte Studienrichtung. Wenn die Person Mühe hat sich zu entscheiden, wird sie beraten. Dann wird ihr geholfen, Stipendien zu beantragen.”

Die AJAS habe ihr sogar geholfen, in Freiburg eine Wohnung zu finden, betont Josi. “Es ist sehr wertvoll, jemanden zu haben, an den man sich wenden kann.”

Ganz problemlos war das Einleben nicht für die junge Auslandschweizerin, die lange in Deutschland lebte: “Wenn ich den Mund aufmache und Hochdeutsch spreche, bin ich sofort die Deutsche. Dass ich in der Romandie studiere, macht es mir leichter: Ich spreche einfach Französisch.”

Auch ihr lateinamerikanisches Element mache sich gelegentlich bemerkbar: “Im ersten Jahr habe ich mit zwei Innerschweizerinnen zusammen gewohnt, das war manchmal schon ein krasser Gegensatz.” Doch jetzt fühle sie sich gut integriert und wohl in der Schweiz.

Auf Sponsoring angewiesen

Die AJAS bezahlt Stipendien aus Subventionen des Bundes (2001: 170’000 Franken) und kantonalen Beiträgen (334’159 Franken). Zusatz-Stipendien spricht sie aus zwei Legaten (24’500 und 30’500 Franken) und einem pro juventute-Beitrag.

Die Suche nach Sponsoren ist ein wichtiges Thema. “Wir haben Geldprobleme. Viele Firmen haben sich zurückgezogen. Wir sind enttäuscht, dass sich die Wirtschaft nicht für die Ausbildung jugendlicher Auslandschweizerinnen und -schweizer interessiert”, bemängelt Galli.

Das Ausbleiben von Förderungs-Gelder hat Konsequenzen: Der neue Internet-Auftritt konnte vorerst nur in Deutsch realisiert werden. “Auf Ende Jahr gibt es eine französische Version. Für die andern Sprachen suchen wir noch Sponsoren.”

Angebot ausbauen

Galli, seit einem Jahr AJAS-Präsident, denkt noch weiter voraus. ” Wir wollen das Fachhochschulwesen bekannt machen. Dieses ist in andern Ländern wenig bekannt, weil es so etwas dort gar nicht gibt.”

Für den kommenden November ist ein einwöchiges Jubiläums-Programm geplant: Studierende, ehemalige AJAS-Stipendianten und ausländische Studierende werden in die Schweiz kommen und an der Jugendsession teilnehmen.

Philippe Kropf

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