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Mauer klont sich selber

ETH-Studenten testen die Bio-Wand aus künstlichen Zellen. Keystone

Die Lausanner Technische Hochschule hat eine intelligente "Bio-Mauer" erfunden, die sich selbst reproduziert. Sie ist in Sainte-Croix/VD ausgestellt.

Die grosse “Bio-Wall” ist eine Weltneuheit. Ihre künstlichen Zellen reagieren auf Reize genau so wie ein lebender Organismus, wie ETH-Professor Daniel Mange am Dienstag vor den Medien sagte. Die Mauer ahmt die Natur in zwei Bereichen nach: Sie repariert und reproduziert sich selbst.

Wie die Zellen eines Embryos

Besucherinnen und Besucher der Ausstellung in der Villa Reuge in Sainte-Croix werden aufgefordert, Organe der Maschine zu zerstören und zu beobachten, wie sie sich alleine wieder repariert. Der Rechner ersetzt das defekte Material mit Reservezellen. Diese besitzen keine spezifische Funktion und können deshalb – wie die Stammzellen eines Embryos – jede Zelle der Maschine ersetzen.

Von der lebenden Welt inspiriert

Die Forscher um Daniel Mange lassen sich seit zehn Jahren von der Komplexität der lebenden Welt inspirieren, um immer leistungsfähigere Informatik-Architekturen zu entwickeln. Gleich wie ein lebender Organismus besitzt deshalb auch bei der “Bio-Wall” jede Informatikzelle sämtliche Informationen über die Maschine.

Im Gegensatz zu einem klassischen Computer benötigt die “Bio- Wand” deshalb kein Rechenhirn, welches das Ganze überwacht. Die künstliche Wand überrascht jedoch nicht nur mit ihrer Fähigkeit, sich selber wieder instand zu setzen. Sie kann sich oder einen Teil von sich auch selber reproduzieren – als Klon.

Wunschtraum der NASA

Die Forscher und Forscherinnen können sich vorstellen, dass ein Wunschtraum der NASA bald Wirklichkeit werden könnte: nämlich intelligente Maschinen in den Weltraum zu befördern, die sich selber replizieren.

swissinfo und Agenturen

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