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UNO-Treffen zu Kindersoldaten in Genf: Koalition fordert Mindestalter von 18 Jahren

Der Einsatz von Kindern als Soldaten soll international verboten werden. Dies fordert die "Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten". In Genf beschäftig sich seit Montag (10.01.) eine Arbeitsgruppe der UNO-Menschenrechtskommssion mit dem Thema.

Der Einsatz von Kindern als Soldaten im Krieg soll international verboten werden. Dies forderte die Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten am Montag (10.01.) zum Auftakt einer internationalen Konferenz in Genf. Eine Arbeitsgruppe der UNO-Menschenrechtskommission nahm zweiwöchige Beratungen (bis 21.01) über ein entsprechendes Zusatzprotokoll zur Kinderrechts-Konvention auf.

Die Rekrutierung und die Beteilung von unter 18jährigen an bewaffneten Konflikten müsse weltweit verboten werden, erklärte Jo Becker von der Koalition. “Wenn sich die Regierungen nicht auf ein Mindestalter von 18 Jahre einigen können, haben sie in ihrem Grundrecht zum Schutz der Kinder versagt”. Der Koalition, die unter anderem von der Schweiz unterstützt wird, gehören rund 150 nichtstaatliche Organisation an.

Mehr als 300’000 Kinder unter 18 Jahren werden derzeit nach Angaben der Koalition in über 30 bewaffneten Konflikten eingesetzt. Bereits 7- bis 8jährige würden als Kindersoldaten rekrutiert, erklärte Becker.

In der UNO-Arbeitsgruppe wird seit fünf Jahren über die Altersgrenzen gestritten. Einige Länder, darunter auch die Schweiz, wollen sowohl für den Einsatz als auch die Rekrutierung ein Mindestalter von 18 Jahren durchsetzen. Viele Länder wehren sich generell gegen ein Mindestalter für Kriegseinsätze, darunter besonders Pakistan, Kuba, die USA und Grossbritannien.

Die Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten beschuldigte insbesondere die USA, die Verhandlungen für ein fakultatives Zusatzprotokoll zu behindern. Das von Washington vorgeschlagene Modell lasse es zu, dass jede Regierung das Mindestalter für Rekrutierungen selber festsetze, sagte Becker. “Dies ist völlig unakzeptabel”.

Die Schweiz setzt sich an dem Treffen der UNO-Arbeitsgruppe für eine Altergrenze von 18 Jahren für die Teilnahme an Feindseligkeiten und die Rekrutierung ein. Das internationale Recht schreibt derzeit 15 Jahre als Mindestalter für Rekrutierung und Einsatz in bewaffneten Konflikten vor.

SRI und Agenturen

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