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“Dr. Tod” freigesprochen

Wouter Basson - auch Dr. Tod genannt. Keystone

Der als "Dr. Tod" bekannte Wouter Basson ist von einem südafrikanischen Gericht freigesprochen worden. Die Affäre Basson zog Kreise bis in die Schweiz.

Basson hatte unter anderem wegen Mordes, Verschwörung, Bestechung und Drogenhandels vor Gericht gestanden. Richter Willie Hartzenberg erklärte Basson in allen Punkten für nicht schuldig.

Als Chef des geheimen Programms für chemische und biologische Waffen hatte Basson laut dem südafrikanischen Staatsanwalt ein weltweites Netz von Geschäftskontakten gespannt, das er zur eigenen Bereicherung nutzte.

Er war auch in der Schweiz

So pflegte Basson auch Kontakte mit Helfern in der Schweiz. Laut Medienberichten war er mehrmals in die Schweiz gekommen. Dabei soll er auch vom damaligen Chef des militärischen Nachrichtendienstes, Peter Regli, empfangen worden sein.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte im März in Südafrika wegen Verdachts auf Spionage und unerlaubter Lieferungen für das ehemalige Apartheidregime ermittelt. Damit war sie im Rahmen des seit 1999 laufenden Verfahrens erstmals vor Ort.

Schweiz will Basson befragen

Basson konnten die Ermittler damals im Hinblick auf das kurz vor Abschluss stehende Verfahren nicht befragen. Das soll sich nun ändern: “Wir wollen Wouter Basson immer noch befragen”, sagte Hansjürg Mark Wiedmer, Sprecher der Bundesanwaltschaft, am Donnerstag.

Der Freispruch Bassons habe keinen Einfluss auf die juristischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika, sagte Wiedmer. Man habe bereits Kontakte zu den südafrikanischen Justizbehörden geknüpft, mit dem Ziel, Basson befragen zu können.

Neben der Bundesanwaltschaft untersuchen auch das VBS und die Geschäftsprüfungs-Kommission der Eidgenössischen Räte in einer Administrativ-Untersuchung die Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika sowie die Rolle von Regli.

swissinfo und Agenturen

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