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“Neue AKWs für Volkswirtschaft ein Verlust”

Die Schweiz soll zur Sicherung ihres Strombedarfs vermehrt auf erneuerbare Energien und Stromeffizienz setzen. Das sei sicherer, umweltverträglicher und auch wirtschaftlicher als der Bau neuer AKWs, heisst es in einer am Montag publizierten Studie.

In Auftrag gegeben haben sie die Kantone Basel-Stadt und Genf gemeinsam mit führenden Umweltorganisationen. Mit Bern unterstützte noch eine dritte kernkraftkritische Stadt die Arbeit der Forschungsbüros Infras und TNC.

Die Autoren gehen – unter Berufung auf die grossen Stromverbund-Unternehmen – davon aus, dass im Jahr 2035 ein zusätzlicher Strombedarf von 30 Terrawattstunden besteht. Um diesen zu decken, empfiehlt die Studie milliardenschwere Investitionen in die Stromeffizienz und in erneuerbare Energien.

Etwa 11 Terrawattstunden des zusätzlichen Strombedarfs könnten durch erneuerbare Energien gedeckt werden, weitere 19 TWh liessen sich dank Energieeffizienz einsparen. Dieses Szenario bringe eine höhere Wertschöpfung und schaffe mehr Arbeitsplätze, so Studienautor Rolf Iten.

Das Alternativ-Szenario, das heisst eine Deckung des Bedarfs durch den Bau von Grosskraftwerken, sei dagegen unwirtschaftlich. “Mit Investitionen in neue Atomkraftwerke würde die Schweizer Volkswirtschaft Verluste machen”, wird in der Studie betont.

Als wichtigstes energiepolitisches Instrument empfiehlt die Studie eine staatsquotenneutrale Stromlenkungsabgabe, die an die Bevölkerung und Wirtschaft zurückerstattet wird. Basel habe die Lenkungsabgabe schon 1999 eingeführt und liege seither beim Stromververbrauch deutlich unter dem nationalen Trend, bei der Wirtschaftsentwicklung aber deutlich darüber, sagte Regierungsrat Christoph Brutschin.

swissinfo.ch und Agenturen

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