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Aeroflot-Affäre: Staatsanwalt Wolkow in der Schweiz

Staatsanwalt Wolkow (l.) nimmt in Bern Dokumente zur "Aeroflot-Affäre" entgegen. Keystone

Der russische Staatsanwalt Nikolai Wolkow ist am Dienstag (25.07.) in der Schweiz eingetroffen. Während seines viertägigen Besuchs übegeben die Schweizer Behörden ihm Dokumente im Zusammenhang mit der Aeroflot-Affäre.

Wolkow nehme bei seinem Besuch einen ersten Teil von Dokumenten in Empfang, teilten die Bundesbehörden am Mittwoch (26.07.) mit.

Die Dokumente stehen im Zusammenhang mit dem Rechtshilfegesuch, das die russische Generalstaatsanwaltschaft betreffend Boris Beresowski und die Lausanner Gesellschaften Andava und Forus gestellt hatte.

In diesem Zusammenhang hat das Bundesgericht in Lausanne jüngst entschieden, dass die von der Bundesanwaltschaft beschlagnahmten umfangreichen Dokumente den russischen Strafverfolgungsbehörden übergeben werden könnten.

Nikolai Wolkow wird im Verlaufe seines Besuches auch mit Vertretern der Bundesanwaltschaft und des Bundesamtes für Polizei zusammentreffen. Dabei stehen Gespräche über aktuelle Fragen im Hinblick auf zu leistende gegenseitige Rechtshilfe im Vordergrund.

Weitere Beschwerden gegen Rechtshilfe abgelehnt

Das Bundesgericht in Lausanne hat unterdessen weitere Beschwerden gegen die Rechtshilfe in der Aeroflot-Affäre abgewiesen, darunter diejenige von Alexander Krasnenker, dem ehemaligen kaufmännischen Direktor der russischen Fluggesellschaft. Die Beschwerde einer Firma mit Sitz auf den Virgin Islands (GB) hiess es dagegen gut.

Mit dem Entscheid betreffend Krasnenker sind nun die Beschwerden der drei Hauptangeschuldigten gegen die Rechtshilfe an Russland in der Aeroflot-Affäre erledigt.

Von den zahlreichen Beschwerden von verschiedenen Gesellschaften und Einzelpersonen wurde einzig diejenige einer Firma mit Sitz auf den British Virgin Islands gutgeheissen. Betroffen ist ein Konto der Gesellschaft bei einer Bank in Zürich.

Gemäss Bundesgericht hat die Gesellschaft aufgezeigt, dass die bloss zwei “Statements” umfassenden Unterlagen über dieses Konto für das russische Strafverfahren ohne Bedeutung sind.

Beresowski, Krasnenker und weiteren Beteiligten wird von der russischen Justiz vorgeworfen, über verschiedene Gesellschaften mehr als 700 Mio Dollar an Luftfahrtgebühren und Gewinnen der Aeroflot abgezweigt zu haben.

swissinfo und Agenturen

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