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Aktionen zum Menschenrechtstag in der Schweiz

Hilfsorganisationen in der Schweiz haben anlässlich des Menschenrechtstags Tausende Unterschriften gegen die Verletzung der Menschenrechte auf der ganzen Welt gesammelt.

Mit Infoständen und Fackelumzügen unterstrichen sie ihre Anliegen.

“Die Aktionen in der ganzen Schweiz sind auf reges Interesse gestossen”, sagte Jürg Keller, Sprecher von Amnesty International Schweiz.

Folter in Russland

Amnesty sammelte Unterschriften gegen die Verletzung der Menschenrechte in Russland. Die russische Armee trete in Tschetschenien die Menschenrechte mit Füssen. Im ganzen Land gebe es Folter und Misshandlungen durch die Sicherheitskräfte, teilte die Organisation mit.

“Wir denken, dass wir das Ziel von 10’000 Unterschriften erreichen”, sagte Keller. Die an den russischen Präsidenten Putin gerichtete Petition soll im Januar 2003 in Moskau überreicht werden.

Am Dienstag sammelte Amnesty auf dem Bundesplatz in Bern. Am Abend war ein Fackelmarsch angesetzt. Die meisten Aktionen hatten bereits am Wochenende stattgefunden: In Zürich gab zum Beispiel Lichterketten, in Bern eine Filmreihe über Russland.

Gegen die Todesstrafe

Unterschriften sammelten auch die Schweizer Landeskirchen. Sie fordern die Abschaffung der Todesstrafe auf der ganzen Welt. Im Zentrum der Aktion stehen die USA, Japan und Saudi-Arabien.

Die Schweizer Tibet-Organisationen forderten in Bern, dass sich der Bund stärker für das Selbstbestimmungsrecht des chinesisch besetzten Tibets einsetzen soll. Fast 9000 Unterschriften wurden für die entsprechende Petition gesammelt.

Die Meditationsbewegung Falun Gong sammelte 18’000 Unterschriften für eine Petition zuhanden des Zürcher Stadtparlaments. Sie fordert eine Resolution, um den verfolgten Falun-Gong-Praktizierenden in Zürichs Partnerstadt Kunming zu helfen.

Konflikte um Wasser

Die Entwicklungsorganisation Helvetas fordert, dass der Zugang zu Wasser als Menschenrecht deklariert wird. Täglich sterben laut Helvetas 10’000 Personen in Entwicklungsländern wegen ungenügender Wasser-Versorgung und Hygiene. Die Regierungen müssten deshalb mehr für die gerechte Verteilung des Wassers tun.

Aufruf der UNO

In Genf erinnerte UNO-Menschenrechtskommissar Sergio Vieira de Mello daran, dass immer noch vielerorts die Menschenrechte verletzt werden. UNO-Generalsekretär Kofi Annan rief die Regierungen der Welt zur Achtung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit auf.

Dies sei das “wirksamste Instrument im Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus und die beste Garantie für Sicherheit und Freiheit”. Der 10. Dezember erinnert an jenen Tag des Jahres 1948, als die UNO-Generalversammlung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedete.

swissinfo und Agenturen

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