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Angriffe auf Informationstechnologie sollen koordiniert abgewehrt werden

Gezielten Angriffen von Hackern auf Computersysteme und technischen Informatikpannen soll in der Schweiz künftig auf einer breiten und koordinierten Basis begegnet werden. Zu diesem Zweck wurde in Zürich die Stiftung Infosurance gegründet.

Gezielten Angriffen von Hackern auf Computersysteme und technischen Informatikpannen soll in der Schweiz künftig auf einer breiten und koordinierten Basis begegnet werden. Zu diesem Zweck gründeten Vertreter von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft am Dienstag (16.11.) in Zürich die Stiftung Infosurance.

Die Stiftung, die mit Mitteln des Bundes sowie von führenden Kommunikations- und Transportunternehmen unterstützt wird, versteht sich als Plattform, die Gefahren frühzeitig erkennen und Störungen vorbeugen soll, wie der Präsident, der Zürcher Informatikprofessor Kurt Bauknecht, an der Gründungsveranstaltung sagte. Schon heute könnten gezielte Angriffe oder technisch bedingte Pannen zu schweren Störungen der Energie- und Wasserversorgung, der Telekommunikations- und Verkehrssysteme, der Banken und der Geldversorgung, der Verteidigung oder der Verwaltung führen, sagte Bauknecht.

Die Schweiz – so Bauknecht weiter – kenne bisher keine Institution, die sich bereichsübergreifend mit allen Aspekten dieser Thematik befasse und die verschiedenen Einzelanstrengungen koordiniere. Diesem Missstand, der immense volkswirtschaftliche Schäden verursachen könne, solle mit der neuen Stiftung Abhilfe geschaffen werden.

Dabei geht es nach Angaben der Stiftungsgründer nicht um Einzelberatung für Sicherheitsprobleme, sondern um institutionalisierte Prävention. Geplant sind unter anderem der Aufbau eines Kontaktnetzes und eines Frühwarnorgans, eine vertrauliche – von Wirtschaft und Staat unabhängige – Anlauf- und Meldestelle sowie das Aufdecken und Bekanntmachen von Risiken und Verhaltensweisen.

An der Informationsveranstaltung in Zürich beleuchteten Vertreter der Bundespolizei und des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung, der Privatwirtschaft und der Politik die Problematik. Experten machten unter anderem auf spektakuläre Hackerangriffe, auf das Jahr-2000-Problem und auf Schätzungen aufmerksam, wonach in Deutschland jährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden von 20 Milliarden D-Mark durch elektronischen Diebstahl entstehe.

Die Stiftung für Sicherheit der Informationsinfrastruktur in der Schweiz (Infosurance) wird ihren Sitz in Zürich haben und vom ETH-Ingenieur Kurt Haering als Geschäftsführer geleitet werden.

SRI und Agenturen

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