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Arbeitslosigkeit: Des Schweizers Hauptsorge

Die Arbeitslosigkeit ist des Schweizers Sorgenkind Nummer eins. Im Bild: Stellensuchende im Arbeitsamt. Keystone

Die Arbeitslosigkeit bereitet den Schweizerinnen und Schweizern laut dem "Sorgenbarometer 2004" der Credit Suisse immer noch am meisten Sorgen.

Gegenüber 2003 haben sich die vier Hauptängste nicht geändert: Nach der Arbeitslosigkeit sind dies Gesundheit, Altersvorsorge und Flüchtlinge.

Gegenüber der letztjährigen Befragung, die das Forschungsinstitut gfs.bern für die Credit Suisse erstellt hat, haben sich die vier Hauptängste sowie deren Reihenfolge nicht geändert. Geändert hat sich allerdings die Gewichtung der einzelnen Problemkreise.

Arbeitsplatzverlust: Sorge fast so hoch wie 1995

Mit 69% wurde die Arbeitslosigkeit von 2 Prozent der Befragten mehr als Besorgnis dargestellt, als Ende 2003. Damit hat sich diese Zahl in den letzten vier Jahren fast verdoppelt. Bei der Umfrage 1995 hatte dieser Wert bereits einmal 70% betragen.

Demgegenüber schwächten sich die Ängste bezüglich Gesundheit (von 63 auf 56%) und Altersvorsorge (von 59 auf 49%) deutlich ab. Stärker gewichtet als 2003 wurde der Bereich Flüchtlinge und Asylwesen.

Letztes Jahr waren es 36% der Befragten, die darin ein Problem sahen, dieses Jahr wurde dieses Thema von 45% der Befragten erwähnt.

Zunehmende Sorge um persönliche Sicherheit

Die neue Armut – letztes Jahr mit 27% an fünfter Stelle, rutschte mit 22% auf Platz acht ab – rangiert auf gleicher Höhe wie die soziale Sicherheit.

Noch vor die neue Armut und die soziale Sicherheit schoben sich die Sorgen über die Bundesfinanzen (26%), die Ausländer (24%) und die persönliche Sicherheit (23%).

Einen Unterschied machen die Befragten bezüglich der Wahrnehmung ihrer eigenen und der allgemeinen Wirtschaftslage.

Eigene Wirtschaftslage: Mehrheitlich gut



Die eigene wirtschaftliche Situation wird mehrheitlich als gut beurteilt: 34% bezeichnen ihre derzeitige Lage als passabel, 42% als gut, 14% sogar als sehr gut. Für die kommenden Monate werden keine grundlegenden Veränderungen erwartet.

Die allgemeine Wirtschaftslage wird dagegen deutlich pessimistischer beurteilt. 23% der Befragten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftslage innert Jahresfrist verschlechtert.

Die Beurteilung der allgemeinen Wirtschaftslage beeinflusst wiederum die Einschätzung anderer Probleme.

“Sehr stolz” auf die Schweiz

In einer Zusatzbefragung wurde dieses Jahr erstmals die Schweizer Identität untersucht. Insgesamt 73% der Befragten sind eher stolz bis sehr stolz auf ihr Land.

Ein Drittel der Befragten sieht die Schweiz in erster Linie als Hort der Sicherheit und des Friedens. Rund zwei Drittel gehen aber davon aus, dass das politische System der Schweiz gründliche Reformen braucht.

swissinfo und Agenturen

Die 10 wichtigsten Sorgen der Schweizer:
Arbeitslosigkeit (69%)
Gesundheit (56%)
Altersvorsorge (49%)
Flüchtlingsfrage (45%)
Bundesfinanzen (26%)
Ausländer (24%)
persönliche Sicherheit (23%)
Neue Armut/Soziale Sicherheit (22%)
Wirtschaftsentwicklung (19%)

Das Sorgenbarometer 2004 wurde vom Forschungs-Institut gfs.bern im Auftrag des Magazins “Bulletin” der Credit Suisse erstellt.

Zu diesem Zweck wurden im vergangenen September 1000 Stimmberechtigte befragt.

Das Sorgenbarometer gibt es seit 1976.

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