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Arbeitslosigkeit auf tiefstem Stand seit acht Jahren

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist weiter rückläufig: Im April sank die Quote auf 2,1 Prozent (März: 2,3 Prozent) und erreichte damit den tiefsten Stand seit acht Jahren, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Montag (08.05.) mitteilte.

Bei den Arbeitsämtern waren Ende April noch 75’642 Menschen als Arbeitslose eingeschrieben. Das waren 5’906 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Auch die Zahl der Stellensuchenden ging erneut deutlich zurück; um 7’464 auf noch 132’761 Stellensuchende.

Ein Blick auf die Arbeitslosenquoten in den Kantonen zeigt, dass der Rückgang in jenen Kantonen am stärksten war, die die höchsten Arbeitslosenquoten aufweisen. Eine Ausnahme blieb Genf: Nach einem Rückgang um nur 0,1 Prozent weist Genf mit 4,5 Prozent die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote auf.

In allen anderen Kantonen ist sie deutlich unter der Vier-Prozent-Marke. Die grössten Fortschritte meldeten Tessin und Neuenburg mit Rückgängen von 0,6 beziehungsweise 0,4 Prozent. Im Durchschnitt der lateinischen Schweiz machte die Arbeitslosenquote noch 2,8 Prozent aus.

Von den Deutschschweizer Kantonen wiesen Zürich und Basel-Stadt mit je 2,1 Prozent die höchsten Quoten auf. Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt sei im internationalen Vergleich sehr gut, erklärte seco-Direktor Jean-Luc Nordmann.

Er habe den starken Rückgang um 0,2 Prozentpunkte erwartet, sagte Nordmann weiter. Die Entwicklung entspreche den vor einem Monat nach unten korrigierten Prognosen für das laufende Jahr. Damit der vorausgesagte Jahresdurchschnitt von 2,0 Prozent erreicht werde, müsse die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten deutlich unter diese Marke sinken.

Ob dies bereits im laufenden Monat geschehe, sei noch unklar. Laut Nordmann geben die Wirtschaftsdaten aber weiterhin Anlass zu Optimismus. In einigen Bereich herrsche bereits Arbeitskräftemangel. Der ökonomische Begriff der Vollbeschäftigung dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin Arbeitslose gebe.

Positiv bewertete der seco-Direktor auch den Rückgang der Stellensuchenden, der grösser ausfiel als die Abnahme der Arbeitslosen. Von ihnen befanden sich laut Nordmann rund 9’500 in einem Beschäftigungsprogramm, rund 2’500 in einer Aus- oder Weiterbildung sowie knapp 30’000 in einem Zwischenverdienst.

Erfreulich tief sei mit 20,8 Prozent auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen. Nur noch halb so hoch wie vor einem Jahr war im letzten Berichtsmonat Februar mit 1’597 die Zahl der Ausgesteuerten.

Ins günstige Bild des Arbeitsmarkts passt auch die nochmalige deutliche Abnahme der Kurzarbeit. Die Daten für den März zeigen einen einen Rückgang der wegen Kurzarbeit ausgefallenen Arbeitsstunden von 31 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Einzig bei den offenen Stellen wurde die positive Entwicklung leicht gebremst: Ihre Zahl verringerte sich im April im Vergleich zu März leicht, nämlich um 503 auf 14’505 Stellen.

swissinfo und Agenturen

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