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Aus für Nasaflu

Auch kommende Saison kommt das Grippemittel Nasaflu nicht auf den Markt: Das Biotech-Unternehmen Berna gibt den neuen Nasenspray auf.

Der Impfstoff- und Pharmakonzern Berna Biotech verzichtet nach Gesichtslähmungen definitiv auf die Wiedereinführung seines Nasensprays zur Grippeimpfung. Seit letztem Herbst ist das Mittel nicht mehr auf dem Markt.

Das Unternehmen will aber einen Grippeimpfspray der zweiten Generation beschleunigt entwickeln, wie es am Donnerstag mitteilte.

Studien konnten Zweifel nicht ausräumen

Berna setzte grosse Hoffnungen auf den neuen Grippespray: Man hoffte darauf, dass alle, die sich vor Spritzen fürchten und sich dennoch gegen Grippe impfen lassen wollten, zum neuen Nasenspray greifen würden.

Nun wird daraus definitiv nichts: Nach dem Auftreten von vorübergehenden Gesichtslähmungen hatte Berna Biotech den weltweit ersten Nasenspray Nasaflu im vergangenen Herbst vom Schweizer Markt genommen. Gleichzeitig hatte das Unternehmen eine grossangelegte klinische Studie im EU-Raum lanciert – man hoffte noch auf eine Wiedereinführung für die diesjährige Grippesaison.

Allerdings hätten jetzt aber die ersten Daten der Studie und Gespräche mit einem unabhängigen Kontrollgremium gezeigt, dass ein Kausal-Zusammenhang zwischen Nasaflu und den Gesichtslähmungen nicht völlig ausgeschlossen werden könne.

Das Medikament soll deshalb auf dem Schweizer Markt nicht mehr eingeführt werden, und auch auf die geplante Registrierung auf anderen Märkten wird verzichtet, wie es in der Mitteilung heisst.

Für dieses Jahr keine finanziellen Einbussen

Berna Biotech will aber zusammen mit seinem Partner Aventis Pasteur die bereits eingeleitete Entwicklung eines nasalen Grippeimpfstoffs der zweiten Generation beschleunigen. Das neue Produkt solle noch in diesem Jahr in die ersten beiden Phasen der klinischen Studien gehen.

Der Entscheid habe keine finanziellen Auswirkungen im laufenden Jahr, heisst es in der Mitteilung weiter. Man rechne weiterhin mit einem Umsatz von rund 200 Mio. Euro (300 Mio. Franken) und einem Betriebsgewinn (EBITA) von zehn Prozent. Auch die strategischen Grundlagen für die im Mai angekündigte Übernahme der niederländischen Rhein Biotech änderten sich nicht.

Eva Herrmann und Agenturen

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