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Auslandschweizer: Nein zu den Bilateralen wäre monumentaler Irrtum

Die Fünfte Schweiz steht hinter dem bilateralen Abkommen mit der EU. Vor allem die Jugend sei auf die Personenfreizügigkeit angewiesen, sagten Vertreter der Auslandschweizer-Organisation (ASO, Bild Präsident Georg Stucky) am Dienstag (28.03.) in Bern.

Die Fünfte Schweiz steht hinter dem bilateralen Abkommen mit der EU. Vor allem die Jugend sei auf die Personenfreizügigkeit angewiesen, sagten Vertreter der Auslandschweizer-Organisation (ASO) am Dienstag (28.03.) in Bern.

Allzu oft werde die Debatte über den freien Personenverkehr nur unter ausländerpolitischen Vorzeichen geführt, stellte ASO-Präsident Georg Stucky (Bild) fest. Ausgeblendet bleibe dabei, dass auch die rund 350’000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in Europa von der neuen Mobilität profitieren könnten.

Laut Stucky geht es am 21. Mai “um die Chancengleichheit für uns und unsere Kinder”. Auch ASO-Vizepräsident Jacques-Simon Eggly legte den Akzent auf die Jugend. Ein Nein zum bilateralen Abkommen wäre “ein monumentaler Irrtum”, sagte er. Die Situation jener, die den Austausch mit dem Ausland suchten, würde damit noch schlechter als heute.

Der Schweizerpass als Nachteil

Der seit 30 Jahren in Frankreich wirkende Forscher Jean-Paul Aeschlimann wies auf die Hindernisse für Schweizerinnen und Schweizer bei Stellenbesetzungen an Universitäten, bei der Immatrikulation und bei der Teilnahme an Forschungsprojekten hin. Benachteiligt seien auch jene, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen möchten.

Mit konkreten Beispielen illustrierte Elisabeth Michel aus Osnabrück die Einschränkungen auf dem Arbeitsmarkt. Wer nicht mit einem deutschen Staatsangehörigen verheiratet sei, habe hier mit dem Schweizerpass kaum ein Chance. Die Personenfreizügigkeit bringe diese Benachteiligungen binnen zweier Jahre zum Verschwinden.

Gegen Abbau der freiwilligen AHV

Vorteile bringt das bilaterale Abkommen der Fünften Schweiz auch mit der Koordination der Sozialversicherungen. Damit nichts zu tun hat nach Ansicht der ASO die hängige Vorlage zur Einschränkung der freiwilligen AHV. “Hier ist Europa lediglich Vorwand”, sagte Stucky. In einer Resolution bekräftigt die ASO ihren Widerstand gegen die Gesetzesänderung.

swissinfo und Agenturen

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