Auszeichnung für Berner Pionier der Mondforschung
Der Co-Leiter des International Space Science Institute in Bern und bekannte Geo- und Astrophysiker, Professor Johannes Geiss, erhält am Mittwoch (06.06.) zusammen mit seinem Kollegen Hubert Reeves die Albert-Einstein-Medaille. Geiss war auch an der ersten Mondlandung vor 32 Jahren massgeblich beteiligt.
"Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Eine Medaille zu erhalten, die mit dem Namen Einsteins verbunden ist, ist für jeden Physiker eine grosse Sache", sagt Johannes Geiss gegenüber swissinfo.
Entscheidend für kosmologische Forschung
Ausgezeichnet wird Geiss für seine kosmologische Arbeit. Angefangen habe sein Wirken auf diesem Gebiet während der Mondlandung 1969, als das Physikalische Institut der Uni Bern ein Sonnensegel entwickelte, mit dem Sonnenmaterie vom Mond zur Erde zurückgebracht wurde. Er habe mit Kollegen im In- und Ausland weitergeforscht, denn heutzutage wisse man, dass Wesen und Menge der Materie entscheidend sei für das Universum.
Verliehen wird die Medaille von der Albert Einstein-Gesellschaft, welche die ehemalige Wohnung Einsteins in der Berner Altstadt der Öffentlichkeit zugänglich machte. Träger der Einstein-Medaille sind Persönlichkeiten wie der britische Astrophysiker und Mathematiker Stephen Hakwings und der Schweizer Astronaut Claude Nicollier.
Der 75-jährige Johannes Geiss hat Einstein zwar persönlich nicht gekannt, gibt aber gerne zu, dass der Erfinder der Relativitäts-Theorie für ihn in vielen Beziehungen ein Vorbild ist. "Für mich ist besonders bedeutend, dass er zahlreiche wichtige Arbeiten hier in Bern als junger Mann am Patentamt gemacht hat." Für die ganze intellektuelle Welt in Bern sei es von grosser Bedeutung, dass dieser Mann in Bern weilte. Und auch im Ausland sei Bern als Einstein-Stadt bekannt.
Von Pommern nach Bern
Johannes Geiss wurde 1926 in Pommern geboren, studierte in Göttingen Physik und promovierte 1953 in Experimental-Physik. Er war jahrelang Professor an der Universität Bern und Direktor des Physikalischen Instituts. Seit 1995 ist er Co-Leiter des International Space Science Institute ISSI in Bern.
Gaby Ochsenbein, swissinfo

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