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Basel mit Blitztoren zum Meistertitel

Die Basler Scott Chipperfield (Mitte), George Koumantarakis (links) und Hervé Tum jubeln nach Tum's 2:0-Tor gegen die Young Boys. Keystone

Nach dem 3:0 Erfolg gegen die Young Boys kann Basel in den restlichen drei Spielen von der Konkurrrenz nicht mehr eingeholt werden.

Acht Jahre nach dem Wiederaufstieg in die oberste Liga ist Basel wieder Schweizer Meister. Die Basler waren vor 22 Jahren letztmals Meister. Nach der langen “Durststrecke” für das fussballverrückte Basel wurde am Rheinknie ausgiebig gefeiert. Die Basler Zeitung: “Um Neun sind es schon 3000, aber es kommen immer noch mehr, bis die Stadt in Rot-Blau ertrinkt.”

St. Galllen spielte, Servette schoss die Tore

Eine klare Leistungssteigerung nach dem 0:1 gegen Zürich nützte dem FC St. Gallen nichts: Nach dem 1:3 gegen Servette, der dritten Heimniederlage in der Finalrunde, müssen die Ostschweizer alle Hoffnungen auf einen Platz im UEFA-Cup aufgeben.

Demgegenüber hat das viertplatzierte Servette vor den Spielen vom Mittwoch (u.a. Zürich – GC) je vier Verlustpunkte Reserve auf YB und den FC Zürich und gar sieben auf St. Gallen.

Imhofs 1:0 (5.) nach einem Freistoss Jairos war ein magerer Lohn für ein St. Gallenr Startfurioso mit vier weiteren hochkarätigen Chancen in der ersten halben Stunde. Die Genfer dagegen verwerteten kurz nach der Pause durch Kopfballtore von Frei und Lonfat innerhalb von sechs Minuten gleich ihre ersten zwei Möglichkeiten der Partie.

Beide Treffer bereitete Comisetti vor, das 1:0 aus einer nicht geahndeten Offside-Position. Auch danach hatte praktisch wieder nur St. Gallen Torchancen, bevor ein krasser Lapsus von Goalie Stöckli alles klar machte: Stöckli schlug über den Ball, so dass der für Frei eingewechselte Robert ohne Mühe “erben” konnte.

Schnelle zwei Tore

Der FCB setzte sich mit einer Tor-Doublette zu Beginn und der Siegsicherung durch Koumantarakis bei den Young Boys 3:0 durch und kann nicht mehr von der Spitze verdrängt werden.

Der FC Basel hat gleich seinen ersten von vier “Matchbällen” verwertet und die Meisterschafts-Entscheidung in der viertletzten Runde herbeigeführt.

Ein Eigentor von Berisha in der 11. und ein satter Weitschuss von Hervé Tum aus 22 Metern ins Lattenkreuz in der 13. Minute lenkten die Partie auf dem Neufeld in rot-blaue Bahnen und leiteten die FCB-Festspiele ein.

Das 3:0 durch den Südafrikaner Koumantarakis (58.) setzten den letzten Zweifeln über die Titelentscheidung ein Ende. Sogar Trainer Christian Gross wirkte am Spielfeldrand nun locker und lächelte. “Wir sind ein würdiger und verdienter Meister. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und auf unsere Fans”, sagte Gross.

Zubi hielt alles

YB hielt teils spielerisch mit, kombinierte gefällig, vergab aber beste Chancen. Zuberbühler hielt im Basler Tor alles, was auf sein Gehäuse flog. Die arg ersatzgeschwächten Berner besassen schon nach 92 Sekunden durch Sermeter eine erste Chance, und später scheiterten auch Tikva, Burri und erneut Sermeter an “Teufelskerl” Zuberbühler, der in der Form seines Lebens ist und eine Selbstsicherheit ausstrahlt, die ansteckend ist.

Basel zeigte sich auch ohne seine offensiven Leistungsträger Gimenez (Adduktoren-Verletzung) und Hakan Yakin (gesperrt) sehr effizient, führte seinen Siegeszug fort und bestätigte seine Tugenden, welche die Basis beim neunten Titelgewinn des FCB bilden.

Ein würdiger Meister

Die Mannschaft von Christian Gross präsentierte sich auch den 11’600 Zuschauern in Bern erstklassig organisiert, solid und zweikampfstark. Murat Yakin überragte in der Abwehr, Zuberbühler bestätigte im Tor seine Hochform und auch Chipperfield und Ergic ragten aus dem eingespielten und enorm selbstsicheren Kollektiv heraus.

Der FCB ist zweifellos ein würdiger und verdienter Meister. Wer in der Finalrunde zehn von elf Spielen gewinnt und keine Schwäche zeigt, darf sich zu Recht feiern lassen.

swissinfo und Peter Wyrsch (Si)

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