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Bastl schlägt Sampras

Bastl konnte punkten und eliminierte Sampras. Keystone

Sensation in Wimbledon: George Bastl eliminiert Pete Sampras 6:3, 6:2, 4:6, 3:6, 6:4. Dieser zollt dem Schweizer Respekt für seine mentale Stärke.

Favoritensterben in Wimbledon: Der siebenfache Turniersieger Pete Sampras wurde am Mittwoch von George Bastl eliminiert. Am Vortag hatte Roger Federer gegen Mario Ancic verloren. (siehe Link)

Das Ergebnis des 27-jährigen Waadtländers erstaunt: Bastl hatte vor einer Woche in der Qualifikation verloren und war nur durch die Absage von Felix Mantilla noch ins Hauptfeld gerutscht. Auch hatte er zuvor all seine bedeutenden Spiele und sämtliche Fünf-Sätzer verloren. Und vor dieser Woche hatte er im Grand-Prix noch nie ein Spiel auf Rasen gewonnen.

Starker Glaube und schlechte Leistung

Bastl glaubte gegen Sampras an seine Chance: “Ich habe drei Wochen lang auf Rasen trainiert. Die Siege in der Qualifikation und in der 1. Runde haben mir Vertrauen gegeben.”

Trotzdem fühlte er sich in der Startphase nervös. Sampras kam ihm indes zu Hilfe. Die Leistung des Amerikaners in den ersten Sätzen war penibel.

Nach 70 Minuten führte Bastl 6:3, 6:2. Bei 6:3, 3:0 hatte er sogar sieben Games hintereinander gewonnen. So was war Sampras in Wimbledon noch nie passiert!

Zwischen den Zeilen

Doch Sampras gab sich nicht einfach so geschlagen. Er begann beim Seitenwechsel zu lesen. Die in einem Notizbüchlein festgehaltenen Ratschläge der Ehefrau halfen: Sampras steigerte sich und vor allem die Produktivität des Aufschlags.

Entscheidend war letztlich ein Punkt: Hätte Sampras seinen Breakball zum 5:3 im fünften Satz verwertet, Bastl hätte wohl kaum am Ende jubeln können. “Aber es geht auf Rasen eben manchmal schnell mit dem Momentum im Spiel”, so Sampras. “Da hast du eine Chance mit der Wert eines Matchballs, du vergibst sie, und fünf Minuten später bist du ausgeschieden…”

Sampras zollte dem Schweiz Respekt für seine Leistung: “Er hat das Spiel gewonnen, nicht ich habe es verloren. Er war mental am Ende stärker als ich und das muss man anerkennen.”

swissinfo und Rolf Bichsel (Si)

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