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Berna-Biotech: Sars-Impfstoff-Entwicklung gestoppt

Aus Angst vor einer Ansteckung mit Sars trauten sich viele in Hongkong lebende Menschen nicht ohne Mundschutz aus dem Haus. swissinfo.ch

Der Schweizer Impfstoff-Hersteller Berna-Biotech hat seine Entwicklungsarbeiten an einem Sars-Impfstoff auf Eis gelegt.

Die wichtigsten Gesundheits-Organisationen gehen nicht davon aus, dass in nächster Zeit eine neue Sars-Epidemie ausbrechen könnte.

Berna Biotech forscht vorerst nicht mehr an einem Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Sars. “Die präklinische Phase ist abgeschlossen. Zur Zeit geht die Forschung in diesem Bereich nicht weiter”, sagte Berna-Entwicklungsleiter Achim Kaufhold in einem Interview der “Berner Zeitung.”

Laut den massgeblichen Gesundheitsorganisationen bestehe momentan keine Gefahr einer neuen Sars-Epidemie. Deshalb sei das Interesse an einem Sars-Impfstoff weltweit erlahmt, meint Kaufhold weiter.

Nicht ohne staatliche Unterstützung



Berna werde die Forschung an diesem Projekt erst wieder aufnehmen, wenn dies von den Behörden unterstützt werde, so Kaufhold weiter. Die Firma hatte bereits Anfang April angekündet, den Sars-Impfstoff nur dann weiter zu entwickeln, falls das Unternehmen die bei der amerikanischen Regierung beantragten Forschungszuschüsse erhält.

Berna Biotech hatte letzten Herbst gewisse Erfolge bei der Bekämpfung der Lungenkrankheit Sars vermeldet. Der Kandidat-Impfstoff rufe eine Immunantwort hervor, die das Potenzial habe, gegen die Sars-Erreger zu schützen, schrieb Berna damals.

Berna werde die Forschung an diesem Projekt erst wieder aufnehmen, wenn dies von den Behörden unterstützt werde, so Kaufhold weiter. Die Firma hatte bereits Anfang April angekündet, den Sars-Impfstoff nur dann weiter zu entwickeln, falls das Unternehmen die bei der amerikanischen Regierung beantragten Forschungszuschüsse erhält.

Berna Biotech hatte letzten Herbst gewisse Erfolge bei der Bekämpfung der Lungenkrankheit Sars vermeldet. Der Kandidat-Impfstoff rufe eine Immunantwort hervor, die das Potenzial habe, gegen die Sars-Erreger zu schützen, schrieb Berna damals.

Ausbruch 2002 in China

Die Lungenkrankheit Sars war Ende 2002 erstmals in Südchina in Erscheinung getreten und hatte sich von dort in 28 Länder verbreitet. Gemäss Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren damals 8098 Menschen an Sars erkrankt und 774 daran gestorben.

China soll nach Ansicht der WHO die Krankheit mittlerweile aber unter Kontrolle haben, obwohl sie im letzten April noch einmal aufgetreten war und einen Menschen getötet hatte. Es tauchten deshalb Befürchtungen auf, dass Sars in einem jährlichen Zyklus ähnlich der menschlichen Grippe auftreten könnte.

Die WHO bestätigte, dass die ersten klinischen Versuche mit einem Sars-Impfstoff in China durchgeführt werden. Vier Freiwillige seien mit einem Prototypen geimpft worden.

swissinfo und Agenturen

Berna-Biotech weist für 2003 einen Netto-Gewinn von 19,9 Mio. Franken aus.
Berna will in diesem Jahr den Umsatz im Kerngeschäft um 20% steigern.
Damit soll auf der Stufe Betriebsergebnis die Gewinnschwelle avisiert werden.
2002 hatte Berna die Rhein Biotech übernommen, den weltweit drittgrössten Hersteller von Hepatits-B-Impfstoff.

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