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Bessere Betreuung von Schwerstkranken gefordert

Schwerstkranke brauchen nicht nur Spitzenmedizin. Keystone

Unheilbar kranke Menschen haben in fast der Hälfte der Kantone keinen Zugang zu einer auf Palliativ-Betreuung spezialisierten Einrichtung. Dies muss sich ändert, fordern Fachleute in einem Manifest.

Schwerstkranke Personen, die nicht mehr geheilt werden können, sollen auch in der Schweiz breiten Zugang zu einer palliativen Betreuung haben. In Freiburg ist am Donnerstag an einer Tagung ein Manifest verabschiedet worden, das den Aufbau einer hochstehenden Schmerztherapie fordert.

Das “Freiburger Manifest” will sich dafür einsetzen, dass die palliative Medizin, vor allem adäquate Schmerztherapie, innerhalb von fünf Jahren vermehrt in die kantonalen Gesundheitssysteme integriert wird.

Im Spital und zu Hause

An einer Tagung der Schwerizerischen Krebsliga und der Schweizerischen Gesellschaft für palliative Medizin, Pflege und Begleitung am Donnerstag (01.02.) wurde in Freiburg eine Studie über den Stand der Palliativ-Betreuung in der Schweiz vorgestellt.

Sie zeigt, dass unheilbar Kranke in fast der Hälfte der Kantone keinen Zugang zu einer auf Palliativ-Betreuung spezialisierten Einrichtung haben. Aufgrund dieser Studie wurde das “Freiburger Manifest zur palliativen Medizin, Pflege und Begleitung” formuliert. Gesundheitsfachleute und Behörden werden darin aufgefordert, in einem multidisziplinären Team eine Betreuung anzubieten, welche die Autonomie und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten respektiert. Es geht dabei um die Betreuung im Spital, ambulant und zu Hause.

Qualitätskriterien für die Ausbildung und die klinische Praxis sollen ausgearbeitet und angewendet werden. Die politischen Gremien sind aufgerufen, die Anerkennung der Palliativbetreuung im Krankenversicherungsgesetz zu unterstützen und ihren Einbezug in die Forschungsprogramme und die Ausbildung der künftigen Ärzte sowie der Pflegenden zu fördern.

swissinfo und Agenturen

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