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Brasilien Gastgeber der Fussball-WM 2014

FIFA-Boss Sepp Blatter (re.) übergibt Lula da Silva den WM-Pokal als Symbol für die WM 2014. Keystone

Der fünffache Titelhalter Brasilien hat in Zürich den Zuschlag für die Endrunde der Fussball-Weltmeisterschaft 2014 erhalten. Das Land von Fussball-Held Pelé war einziger Kandidat.

Der Entscheid des Weltfussballverbandes (FIFA) freute den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, der zuvor Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey getroffen hatte.

Der brasilianische Präsident Lula da Silva hatte am Dienstag in Zürich Grund zum Strahlen: Sein Land erhielt vom Exekutivkomitee der FIFA den Zuschlag für die übernächste WM.

Der Entscheid stellt aber keine Überraschung dar, denn gemäss dem nun wieder abgeschafften Rotationsprinzip war schon lange klar, dass die WM-Endrunde 2014 in Südamerika stattfinden würde.

Welle der Freude in Brasilien

Und da Brasiliens Kandidatur nach dem Rückzug von Kolumbien keine Konkurrenz mehr hatte, war die Verkündung von FIFA-Präsident Sepp Blatter am Hauptsitz des Weltverbandes in Zürich bloss eine Vollzugsmeldung.

Gleichwohl versetzte der offizielle Entscheid der FIFA den grössten Staat Südamerikas in einen Freudentaumel.

Das wohl fussballverrückteste Land der Welt wird erstmals seit 1950 wieder Gastgeber der WM-Endrunde sein. Brasilien ist nach Frankreich (1938, 1998), Italien (1934, 1990), Deutschland (1974, 2006) und Mexiko (1970, 1986) das fünfte Land, das zum zweiten Mal WM-Schauplatz ist. Letztmals fand eine WM in Südamerika in Argentinien statt; das war 1978.

Gefälle Süd-Nord

18 Städte haben sich bisher für die Austragung von Spielen beworben. Letztendlich werden acht bis zehn davon Spiele beherbergen.

Derzeit ist aber noch kein einziges Stadion in WM-tauglichem Zustand. Zu den Stadien, die in den nächsten sieben Jahren renoviert werden müssen, gehört auch das legendäre Maracana-Stadion in Rio de Janeiro.

Frauen-WM 2011 in Deutschland

Neubauten sind unter anderem auch im Norden geplant. In jenem Teil Brasiliens also, der wirtschaftlich und infrastrukturell weit weniger entwickelt ist als der Süden. Dort liegen die Grossstädte Rio de Janeiro, Sao Paulo sowie die Hauptstadt Brasilia.

Vergeben wurde auch die WM der Frauen im Jahr 2011: Sie wird in Deutschland ausgetragen, dessen Fussballerinnen jüngst in China ihren zweiten WM-Pokal gewannen.

swissinfo und Agenturen

Brasilien hatte seine Kandidatur im letzten Dezember deponiert. Das Land von Fussball-Idols Pelé war schon einmal WM-Veranstalter, nämlich 1950.

Für die Austragung von WM-Spielen bewerben sich 18 brasilianische Städte. 8 bis 13 werden schliesslich Gastgeber von WM-Partien.

Die letzte Fussball-WM in Südamerika fand 1978 in Argentinien statt.

Die nächste WM findet 2010 in Südafrika statt.

Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva haben am Dienstag bei einem Treffen in Zürich eine strategische Partnerschaft beider Länder vereinbart.

Dazu soll die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen verstärkt werden, insbesondere in der Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie.

Auch die erneuerbaren Energien sollen gefördert werden. Zudem wollen beide Länder im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den Drogenhandel zusammenarbeiten.

Die strategische Partnerschaft soll im nächsten Jahr in einen Vertrag münden. Das Schwellenland Brasilien ist einer der Schwerpunkte der Schweizer Handelspolitik.

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