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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Öffnet das Quartier-Restaurant wieder? Bleiben die Arbeitsplätze nach der Kurzarbeit erhalten? Kehren die Grundrechte nach dem Notrecht unbeschädigt zurück? Szenarien zum Krisenverlauf und zur "Schweiz danach".

Herzliche Grüsse aus Bern.

Keystone / Peter Klaunzer

Noch ist unklar, wann der bittere Höhepunkt erreicht sein wird und das Ende des Shutdowns in Sichtweite rückt. Das Gesundheitsamt will frühestens Ende Woche etwas dazu sagen. Einzelne Epidemiologen berechnen nun mögliche Szenarien.

Einer der führenden Wissenschaftler, die ihre Modelle derzeit täglich verfeinern, ist laut dem Schweizer Fernsehen SRF Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. 

Dank einer wachsenden Menge von Erfahrungsdaten von Ausbrüchen rund um den Globus liessen sich immer bessere Berechnung von Szenarien machen, sagt er.

Neher hat für SRF drei Szenarien möglicher Verläufe berechnet. Im besten Fall rechnet er in den folgenden Wochen mit 1000 Toten, im schlechtesten mit 100’000. Am wahrscheinlichsten sei ein mittleres Szenario mit 22’000 Toten.

  • Die Szenarien im Detail sehen Sie hierExterner Link.
  • Der Wissenschaftsredaktor von Radio SRFExterner Link wagt einen Blick in die Zukunft.
  • Wie lang der Weg in die Normalität ist, zeigt ein Blick auf China in der NZZExterner Link.
  • Hier geht es zu unserem Überblick von der Situation in der Schweiz.
© Keystone / Christian Beutler

Je länger es dauert, bis sich die Epidemie abschwächt, umso deutlicher werden die Spuren sein, die das Virus in unserem Alltag hinterlässt, wenn es uns einst wieder in Ruhe lässt.  

750’000 Arbeitnehmende in Kurzarbeit, deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit, happige Umsatzeinbussen bei Tausenden Firmen: Manche Ökonomen rechnen mit einer Rezession und einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts von über einem Prozent.

Die Arbeitswelt, aber auch die Freizeit werden sich ändern: Viele, die jetzt zuhause arbeiten, werden an ihren Arbeitsplatz zurückkehren; aber Home-Office wird gebräuchlicher werden

Manche, die ihre Einkäufe per Internet tätigen, werden wieder persönlich einkaufen gehen. Aber der Boom beim Online-Shopping wird anhalten.

  • Welche Spuren die Corona-Krise hinterlassen könnte, erfahren Sie im BlickExterner Link.
  • Werden die Grundrechte nach dem Notrecht wieder auf den alten Stand gebracht?, fragt die Luzerner ZeitungExterner Link.
  • “Hoffentlich bleibt nach der Virus-Krise die Neuentdeckung von einigen altmodischen Tugenden”, kommentiert die NZZExterner Link.

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Der unrühmliche Abgang des Ex-Chefs der Credit Suisse (CS), Tidjane Thiam, ist noch nicht verdaut, da tauchen weitere negative Schlagzeilen über die zweitgrösste Schweizer Bank auf. Sie habe in der Corona-Krise ein zusätzliches Problem wegen des Shutdowns in Indien.

Die Computer der CS seien von Indien so stark abhängig, wie bei keinem anderen Schweizer Finanzmulti, berichtet die bankenkritische Online-Plattform “Inside Paradeplatz”. 

Die Schweizer Bank habe in dem grossflächigen Land 8000 Beschäftigte an sechzehn Standorten, die unter Total-Quarantäne stünden.

Die Tausenden von indischen IT-Spezialisten, will die Online-Plattform wissen, hielten die Informatik des Schweizer Finanzmultis normalerweise am Laufen. Und jetzt? Für viele von ihnen sei Home-Office nicht möglich wie in Zürich.


Zwei Männer
David Fritsche (links) und Silvan Kraemer. Petra Krimphove

Zum Schluss ein Thema aus der Sparte Schweizer-Klischee. Leichtverdaulich – im wörtlichen Sinn – ist das Aufgetischte auch nicht. Es geht um ein amerikanisch-schweizerisches Restaurant, das in Washington DC Fondue und Raclette verkauft – derzeit nur im Lieferservice.

Der Käse kommt aus der Schweiz. Und damit das Brot dem hohen Standard genügt, wird es jeden Tag vor Ort gebacken. Einer der beiden Wirte, der Schweizer David Fritsche, ist dafür extra bei einem Schweizer Bäcker im benachbarten Virginia in die Lehre gegangen.

In den Zeiten vor Corona zählten Angestellte der Schweizer Botschaft, der Schweizer Clubs, der internationalen Organisationen zu den Gästen des Restaurants. In die politischen Gespräche an den Holztischen wollen sich die Wirte aber nicht einmischen. Sie sind neutral – wie es für Schweizer üblich ist.

  • Meine Kollegin Petra Krimphove hat das schweizerisch-amerikanische Restaurant in Washington DC kurz vor Ausbruch der Corona-Krise besucht. Ihre Eindrücke finden Sie bei swissinfo.ch
  • “Muss die Bevölkerung in Ihrer Wahlheimat Schutzmasken tragen?” Das Resultat unserer Umfrage bei Schweizerinnen und Schweizern im Ausland finden Sie hier.
  • Schweizerinnen und Schweizer, die ihre Rückreise wegen der Corona-Krise nicht selbständig organisieren können, werden vom EDAExterner Link unterstützt. Dieses hat die grösste Rückholaktion der Geschichte des Landes gestartet.

Und zum Schluss noch eine Frage aus der Community:


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