Bund stützt Rindfleisch-Markt mit neun Millionen Franken
Der Bundesrat hat am Mittwoch (14.02.) den Ankauf von Rindfleisch sowie die Lancierung einer Informations-Kampagne beschlossen. Dies nachdem der Rindfleisch-Markt wegen der BSE-Krise eingebrochen war.
Der Vertrauensschwund der Konsumentinnen und Konsumenten habe zu einem Rückgang des Rindfleisch-Absatzes geführt, sagte Wirtschaftsminister Pascal Couchepin vor den Medien. Als Folge davon seien die Produzenten-Preise um rund 30 Prozent eingebrochen.
Schweizer Rind für Nordkorea
Um den Schweizer Fleischmarkt zu stützen, beschloss die Landesregierung, sieben Mio. Franken für den Ankauf von Schweizer Rindfleisch freizustellen. Die Genossenschaft “Proviande” wurde beauftragt, für diesen Betrag qualitativ einwandfreies Rindfleisch aus frischen Schlachtungen anzukaufen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA soll das Fleisch nach Nordkorea liefern und vor Ort verteilen.
Nach den Worten von Bundesrat Couchepin entspricht die Schweiz damit einem Gesuch von Nordkorea. Es handle sich bereits um die dritte Aktion dieser Art.
Infokampagne für Rindfleisch
Zwei Millionen Franken will der Bund zudem für eine Informations-Kampagne einsetzen. Damit soll das Vertrauen der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in einheimisches Rind sowie in die vom Bund getroffenen Anti-BSE-Massnahmen gestärkt werden. Die “Proviande” hat den Auftrag, bis Ende 2001 zusammen mit den zuständigen Bundesämtern eine Basis-Kampagne durchzuführen.
Finanziert wird die einmalige Info-Kampagne mit maximal zwei Millionen Franken aus dem Fleischfonds. Für die beschlossenen Massnahmen müssen laut Couchepin keine zusätzlichen Mittel aufgewendet werden.
Rinderwahn beeinträchtig Export
Trotz aller Massnahmen, die die Schweiz seit 1990 zur Ausrottung der Rinderseuche BSE getroffen hat, verbieten noch immer zahlreiche Länder die Einfuhr von lebenden Schweizer Rindern.
swissinfo und Agenturen
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