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Davos fehlt nur noch ein Sieg

Gefährliche Situationen für den Zürcher Goalie Ari Sulander (re). Keystone

Der überlegene HC Davos besiegte den ZSC vor eigener Kulisse 3:1 und führt in der Best-of-7-Serie gegen den aktuellen Champion nun 3:0.

Die sechste Powerplay-Chance liess sich die derzeit unwiderstehlich wirkende Davoser Equipe von Trainer Arno Del Curto nicht entgehen, womit sie die Entscheidung sechs Minuten vor Schluss erzwangen.

Josef Marha profitierte beim 3:1 vom energischen Insistieren Lonny Bohonos’ und dem einzigen Fehler des Zürchers Mark Streit – der Champagner ist kühl gestellt.

Zürcher besser – aber nicht gut genug

Zürichs Coach Pekka Rautakallio hatte seine stoische Ruhe selbst nach der zweiten missratenen Vorstellung bewahrt und unablässig darauf hingewiesen, dass die “Boys”, wie er seine Spieler zu nennen pflegt, zu weitaus mehr befähigt seien.

Der ZSC spielte zwar vergleichsweise besser, von der Form der letztjährigen Meistertage war er hingegen auch beim dritten Final-Auftritt weit entfernt. Und die 0:3-Hypothek lastet schwer.

Davoser Traumstart

Einen besseren Start hätten sich die Bündner kaum erträumen lassen: Gleich der erste, im horrenden Tempo vorgetragene Angriffszug verhalf den vor Selbstvertrauen nur so strotzenden Davosern nach 201 Sekunden zur Führung. Der HCD-Power-Flügel Lonny Bohonos leitete den Querpass Millers perfekt zu Sandro Rizzi weiter, der nur noch ins leere Gehäuse einzuschieben brauchte.

Die Lions liessen sich vom frühen Rückstand zwar nicht sonderlich aus dem Konzept bringen, eine Reaktion blieb aber aus. Es gelang den Stadtzürchern kaum einmal, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen.

Der HCD leistete gewiss keinen Sondereffort, überzeugte aber erneut mit einer nur selten zu überwindenden Defensive.

Es bedurfte dann schon eines krassen Fehlers Jan von Arx’, dass der spärliche ZSC-Anhang endlich Grund zum Jubeln verspürte. Mathias Seger spedierte in Unterzahl die Scheibe im hohen Bogen übers halbe Feld, von Arx, im Stile eines Emmentaler Hornussers, drosch über den Puck und Claudio Micheli vollendete die unverhoffte Vorlage solo (31.).

Schweizer Erfolgscoach

Bis ins Jahr 1962 mussten die Eishockey-Historiker in den Statistikbüchern zurückblättern, um den letzten gebürtigen Schweizer Meistercoach ausfindig zu machen: Der legendäre Bibi Torriani führte vor 40 Jahren in Visp als letzter Schweizer Trainer eine NLA-Equipe zum Titel. Nach dem dritten Erfolg in Serie zeichnet sich nun endgültig ab, dass Arno Del Curto in die Stapfen Torrianis tritt.

Die Supporter der Bündner gaben sich titelgewiss: Noch Minuten nach der Schlusssirene intonierten sie “Meister, Schwiizer Meister”. Es wäre der erste Titelgewinn für die Davoser seit 1985.

swissinfo und Sven Schoch, Davos (Si)

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