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Didier Cuche, König des Hahnenkamms

Cuche feiert nach dem Freitag bereits seinen zweiten Sieg in Kitzbühel. Keystone

Der Schweizer Alpine Didier Cuche hat nach dem Super-G am Freitag auch die Streif-Abfahrt gewonnen, einen der Klassiker des Skiweltcups. 2. wurde der überraschende Slowene Andrej Sporn, 3. der Italiener Werner Heel. Didier Défago wurde 8., Carlo Janka 11.

0,28 Sekunden reichten Cuche für den Sieg, seinen insgesamt vierten bei einem Weltcup-Rennen am Hahnenkamm.

1998 hatte er die Sprintabfahrt und vor zwei Jahren die Abfahrt mit Start oberhalb der “Mausefalle” gewonnen.

“Ich habe mich selber enorm unter Druck gesetzt. Und jetzt ist der Druck weg”, sagte ein hocherfreuter Cuche nach dem Rennen.

Der Neuenburger schaffte eine seltene Leistung: Abfahrt und Super-G am gleichen Wochenende hatten in Kitzbühel zuvor erst Hermann Maier 2001 und Stephan Eberharter 2002 gewonnen.

“Das ist sicher zu vergleichen mit einer Olympia-Goldmedaille”, meinte der Neuenburger zu seinem Doppelsieg.

Solide Mannschaft

Vorjahressieger Didier Défago als Achter und Weltcup-Gesamtleader Carlo Janka als Zehnter werteten die Schweizer Bilanz zusätzlich auf.

Stark fuhr auch Silvan Zurbriggen: Der Walliser schuf sich mit Rang 17 eine gute Ausgangslage mit Blick auf die Kombination, für die in Kitzbühel nach wie vor die Ergebnisse aus Abfahrt und den beiden Slalom-Läufen zusammengezählt werden.

Überraschender Sporn

Cuche am nächsten kam völlig überraschend Andrej Sporn. Der Slowene, einst als Slalom-Spezialist in den Weltcup eingestiegen und seit drei Jahren in den Speed-Disziplinen am Start, hatte eine Zeit vorgelegt, an der sich sämtliche Favoriten die Zähne ausbissen – bis Didier Cuche kam.

Sporn schaffte sozusagen aus dem Nichts den Sprung aufs Podest: Der 13. Rang vor einem Monat in Val Gardena war seine zuvor beste Abfahrts-Leistung gewesen.

Die in der Abfahrt in diesem Winter nach wie vor sieglosen Österreicher gehörten auch in ihrem Heimrennen zu den Geschlagenen. Bester des ÖSV-Teams war Mario Scheiber, der als Vierter das Podest um zwölf Hundertstel verpasste. Michael Walchhofer schied nach einem Sturz aus.

Auch Frauen überzeugten

Auch die Schweizer Frauen zeigten eine hervorragende Teamleistung: Nadja Kamer sicherte sich zum zweiten Mal in Folge in der Abfahrt einen Podestplatz.

Die Schwyzerin belegte im italienischen Cortina hinter der abermals überragenden Amerikanerin Lindsey Vonn und der Deutschen Maria Riesch gemeinsam mit der Schwedin Anja Pärson Platz drei.

Fabienne Suter als Fünfte und Fränzi Aufdenblatten als Siebente rundeten den erneut überzeugenden Auftritt des Teams von Cheftrainer Hugues Ansermoz ab.

Suter schaffte damit in der Abfahrt ihre erste Top-Ten-Rangierung in diesem Winter. Aufdenblatten ist in dieser Sparte so gut klassiert wie seit mehr als drei Jahren und dem 4. Platz im Dezember 2007 in St. Anton nicht mehr.

swissinfo.ch und Agenturen

1. Didier Cuche (Sz) 1:53,74
2. Andrej Sporn (Sln) 0,28 zurück
3. Werner Heel (It) 0,39
4. Mario Scheiber (Ö) 0,51
5. Aksel Lund Svindal (No) 0,68
6. Hans Grugger (Ö) 0,75
7. Ivica Kostelic (Kro) 0,97
8. Didier Défago (Sz) 1,08
9. Bode Miller (USA) 1,16
10. Natko Zrncic-Dim
(Kro) 1,23

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