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Die Fussballwelt blickt auf Luzern

Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern im Mittelpunkt der Euro 08-Auslosungszeremonie. PhotoSwiss.ch

In Luzern findet am Sonntag die Auslosung der Euro 2008 statt. Die Zeremonie geht im Kultur- und Kongresszentrum als publizitätsträchtiges Event über die Bühne.

Eine überwiegende Mehrheit der Schweizer Bevölkerung freut sich übrigens laut einer Umfrage auf die Fussball-Europameisterschaft
2008.

Luzern steht am Sonntagmittag im weltweiten Schaufenster. Vor dem Kultur- und Kongresszentrum (KKL) werden sechs Fernsehstudios aufgebaut und 30 TV-Übertragungswagen stationiert. Rund 120 Millionen Menschen dürften am Fernseher die Auslosung mitverfolgen.

Die Auslosungszeremonie im KKL ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Einlass wird nur den 700 Gästen der UEFA sowie den rund 800 Medienleuten gewährt. Die Bevölkerung kann die Auslosung in einem Zelt auf einer Grossleinwand beim Verkehrshaus mitverfolgen.

Hohe Werbekosten

Rund 1,4 Millionen Franken lassen sich die Organisatoren den Sonntag im medialen Scheinwerferlicht kosten. Stadt und Kanton Luzern tragen je 450’000 Franken bei, der Bund 200’000 und die UEFA 230’000 Franken.

Das KKL von Architekt Jean Nouvel ist seit der Einweihung und Eröffnung vor sieben Jahren eine Attraktion mit internationaler Austrahlung. Das dürfte auch entscheidend gewesen sein dafür, dass die Stadt am Vierwaldstättersee den ersten grossen Anlass der EURO 2008 durchführen darf.

Im Konzertsaal richtet man die Bühne für die Auslosung ein. Das Kunstmuseum ist geschlossen, es wird zum Pressezentrum umgebaut. Der Luzerner Saal wird für ein Buffet mit Spezialitäten aus den 16 an der EURO 2008 teilnehmenden Ländern hergerichtet.

Lange Vorbereitungszeit

Fast zwei Jahre lang hat man in Luzern an der Vorbereitung gearbeitet – unter Aufsicht der UEFA. Denn diese zieht letztlich die Fäden. Sie bestimmt auch, wie die Bühne aussieht. Und sie sorgt dafür, dass nichts schief läuft.

Luzern ist übrigens die erste Stadt in der Geschichte der EM- Endrunde, die nicht Spielort, aber Austragungsort der Auslosung ist. Sieben der acht Host Citys lassen am Sonntag die Luzerner auf dem (Reklame-)Feld allein. Einzig Klagenfurt präsentiert sich mit einem eigenen Programm in der Innerschweiz.

swissinfo wird am Sonntag über das Mega-Event berichten. Seit Freitag bietet swissinfo auch ein Spezial-Dossier zur Euro 2008 an.

Schweizer Bevölkerung freut sich auf die Euro

Eine überwiegende Mehrheit der Schweizer Bevölkerung freut sich laut einer Umfrage auf die Fussball-Europameisterschaft 2008.

Im Vergleich zur ersten Umfrage Ende 2005 sei die Bekanntheit der Euro 08 markant von 65 auf 90% gestiegen, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Freitag zur Umfrage mit. 87% der Befragten stehen dem Ereignis positiv gegenüber. Gleichviel sehen die Euro 08 als eine Chance für die Schweiz, sich gegen aussen positiv darzustellen. Mit einem wirtschaftlichen Erfolg rechnen 68%.

Gute Noten für Organisatoren und Sicherheitsvorkehrungen

Gute Noten erhalten die Organisatoren und die Infrastruktur, wie das VBS weiter schrieb. Stadien und Public Viewings wurden von 80% als gut bewertet. Hoch ist das Vertrauen ausserdem in die Sicherheitsvorkehrungen.

Skeptischer werde hingegen das Kosten-Nutzen-Verhältnis eingeschätzt. Nur gut die Hälfte aller Befragten geht von einem positiven Saldo aus. 37% der Befragten sehen ausserdem Handlungsbedarf beim Umweltschutz.

Die zweite Bevölkerungsbefragung im Auftrag des Bundesamtes für Sport (BASPO) wurde vom vergangenen 27. September bis 12. Oktober in 1000 Haushalten in der Schweiz durchgeführt. Ausserdem wurden in den Austragungsregionen je weitere 500 Haushalte befragt.

swissinfo und Agenturen

Die UEFA und die Schweiz haben in der Quellensteuerfrage eine einvernehmliche Lösung gefunden.

Die an der Euro 08 teilnehmenden Fussballspieler werden während der Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich besteuert. Auf ihren in der Endrunde ausbezahlten Prämien wird eine Quellensteuer von 20 Prozent erhoben, wie der Europäische Fussballverband (UEFA) am Freitag in Nyon bekannt gab.

Zum Steuerertrag könnten derzeit für die Veranstalterstaaten Schweiz und Österreich noch keine verbindlichen Angaben gemacht werden, schrieb die UEFA. Der Ertrag wird auf vier bis acht Millionen Franken geschätzt.

Die Abwicklung erfolgt gemäss Mitteilung in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Landesverbänden, der UEFA und der Steuerverwaltung des Kantons Waadt.

Die Fussball-Europameisterschaft 2008 findet vom 7. bis 29. Juni in der Schweiz und in Österreich statt.

15 der insgesamt 31 Spiele gehen in der Schweiz über die Bühne, 16 werden in Österreich ausgetragen, darunter der Final in Wien.

Rund 2500 Journalisten werden über die Euro 08 berichten, deren Spiele von etwa 8 Milliarden Menschen in 170 Ländern im Fernsehen verfolgt werden.

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