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Die Träume der Brigitte McMahon

Die Triathletin Brigitte McMahon hat an den Olympischen Spielen von Sydney vor vier Jahren die einzige Goldmedaille für die Schweiz gewonnen.

Für die Sommerspiele in Athen will sich die Zugerin nicht zu stark unter Druck setzen. Brigitte McMahon im Gespräch mit swissinfo.

Sydney, 16. September 2000: Der Triathlon erlebt seine olympische Feuertaufe. Und endet mit einem Riesenerfolg für die Schweizerinnen: Brigitte McMahon erspurtet die Goldmedaille, ihre Teamkollegin Magali Messmer gewinnt die bronzene Auszeichnung.

Eine Olympiade, also vier Jahre, später, vertritt vom damaligen Erfolgsduo nur noch McMahon die Schweizer Farben. Magali Messmer, die eine sportliche Pause eingelegt hatte, wurde von Swiss Olympic am anvisierten Comeback gehindert, aus reglementarischen Gründen.

Neben der Titelverteidigerin wird aus Schweizer Sicht die grosse Hoffnung Nicola Spirig am Start sein.

In der aktuellen Weltrangliste belegt Brigitte McMahon lediglich den 26. Rang und gehört deshalb nicht zu den engeren Favoritinnen. Trotzdem träumt die 37-jährige Schweizerin von einem Exploit in der Geburtsstadt der modernen Olympischen Spiele.

swissinfo: Brigitte McMahon, was bedeutet dieses zweite olympische Abenteuer für Sie?

Brigitte McMahon: In den letzten vier Jahren war es jeden Tag mein Ziel, in Athen dabei zu sein. Sydney ist für mich unvergesslich: Diese Massen von begeisterten Zuschauern, die während des Wettkampfs für eine einmalige Atmosphäre sorgten.

Ich erinnere mich aber auch gern an die Stimmung im olympischen Dorf und die vielen Begegnungen, die ich dort gemacht hatte.

swissinfo: Sie verteidigen in Athen ihren Titel – mit welchen Ambitionen?

B. M.: Ich wünsche mir in erster Linie wieder einen optimalen Wettkampf. Was das Resultat angeht, lasse ich mich gern überraschen. Denn im Triathlon spielen die Rennsituationen und das Glück eine grosse Rolle.

Zudem ist der Grat zwischen einem Spitzenresultat und einer Rangierung im Mittelfeld sehr schmal. Geht aber alles gut, ist alles möglich.

swissinfo: Wie haben Sie sich auf Ihr grosses Ziel vorbereitet?

B. M.: Zuerst ging es darum, in den Selektions-Wettkämpfen die nötigen Punkte zu sammeln. Als ich die Qualifikation geschafft hatte, ging es an den gezielten Aufbau meiner Form, um im entscheidenden Moment bereit zu sein.

Im Moment dreht sich alles um dieses Datum des 25. Augusts. Die eigentliche Vorbereitung unterscheidet sich aber kaum von derjenigen auf einen anderen Wettkampf. Anders ist höchstens die Organisation wegen der Grösse des Anlasses.

swissinfo, Raphael Donzel
(Übertragung aus dem Französischen: Renat Künzi)

Brigitte McMahon gehörte von 1986 bis 1992 der Schweizer Schwimm-Nationalmannschaft an.
1990 war sie Schweizer Meisterin über 100 und 200 Meter Rücken.
Seit 1995 ist sie im Triathlon-Nationalkader.
An den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney gewann sie Gold.

Der olympische Triathlon besteht aus den Disziplinen 1,5km Schwimmen, 40km Velofahren und 10km Strassenlauf.

In Athen am Start sind aus Schweizer Sicht Brigitte McMahon und Nicole Spirig bei den Frauen, Olivier Marceau, Sven Riederer und Reto Hug bei den Herren.

Der Triathlon der Frauen findet am 25., derjenige der Herren am 26. August statt.

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